Umwelt, Natur und Klima
Bayerns Naturschutz auf Vordermann bringen!
Dem erschreckenden Artenschwund in Bayern will unser Umweltexperte und Vorsitzender des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag, Dr. Christian Magerl, mit zehn Anträgen zur Verbesserung des Naturschutzes in Bayern begegnen. Gefährdet seien heutzutage schon so genannte "Allerweltsarten". Bayern, das einst noch stolz auf das erste Umweltministerium in ganz Europa verwies, sei heute nicht mehr in der Lage, vom Aussterben bedrohte Arten ausreichend zu schützen.

"54 Prozent unserer rund 80.000 Tiere und Pflanzen sind heute gefährdet", so Dr. Christian Magerl am Dienstag bei einer gut besuchten Pressekonferenz im Bayerischen Landtag. "Das ist ein politischer Offenbarungseid!" Kritik übte er auch am schlechten Datenbestand im Bereich Artenschutz. 95 Prozent der gültigen "Roten Listen" basierten auf Datenerhebungen aus dem Jahr 2003 und seien angesichts der seither stark veränderten Umweltbedingungen stark veraltet. Zudem habe die CSU-Regierung das Arten- und Biotopschutzprogramm komplett an die Wand gefahren.
"Das viel beschworene Prinzip der Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht ist beim Naturschutz in Bayern krachend gescheitert", resümiert Dr. Christian Magerl. Eine inhaltliche Zusammenfassung der Pressekonferenz finden Sie hier: Pressepapier Naturschutz.
Die zehn Grünen Anträge finden Sie hier:
- Aktualisierung der Roten Listen der Wildbienen Bayerns
- Erstellung einer Roten Liste der gefährdeten Bodenorganismen
- Zügige Ausweisung der in den Arten- und Biotopschutzprogrammen vorgeschlagenen Naturschutzgebiete und geschützten Landschaftsbestandteile
- Forschung Klimakatastrophe und Biodiversität – Neuorientierung des Schutzgebietsregimes
- Aktualisierung der Biotopkartierung Bayern
- Blühende Wiesen bewahren – Schutz der mageren Flachlandmähwiesen
- Keine Pestizide in Naturschutzgebieten
- Netz der Naturwaldreservate vervollständigen
- Einrichtung eines Insektenmonitorings in Bayerns Agrarlandschaft
- Bayerns Beitrag zur weltweiten Artenvielfalt – bayerische Verantwortungsarten berücksichtigen