Integration und Migration

 

Die Integration der vielen Menschen, die in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren bei uns Zuflucht vor Krieg, Vertreibung und Verfolgung gefunden haben und die gegenwärtig noch Zuflucht suchen, wird die entscheidende politische und gesellschaftliche Herausforderung der nächsten Jahre sein. Je erfolgreicher wir diese Herausforderung meistern und je besser es uns gelingt, die damit verbundenen Chancen und Potenziale zu nutzen, umso positiver steht es auch um die Zukunft Bayerns.

Bayern war schon immer ein Ort des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Biographie und kultureller Prägung. Gerade die vielerorts gelebte Vielfalt und die damit verbundene gesellschaftliche Dynamik zeichnen das moderne Bayern aus und sind wichtiger Erfahrungshintergrund für die Bewältigung der aktuellen integrationspolitischen Herausforderungen.

So vielfältig und unterschiedlich wie die Herkunftsgeschichten der verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund sind auch ihre Lebenslagen, ihre integrationspolitischen Bedürfnisse und die daraus resultierenden politischen Handlungserfordernisse. Hinzu kommen ausgeprägte Unterschiede zwischen städtisch geprägten Strukturen, und dem ländlichen Raum. Erfolgreiche Integration berücksichtigt diese unterschiedlichen Ausgangssituatio¬nen und Lebenslagen, wirkt Hemmnissen und Benachteiligungen entgegen und nutzt Chancen und Potenziale.

In der Vergangenheit wurden bei der Integration der Zuwanderinnen und Zuwanderer oft wichtige Weichenstellungen verpasst, und der Zugang zu Teilhabe oft verwehrt. Diese Fehler dürfen wir nicht wiederholen – denn damit gefährden wir nicht nur die Zukunftschancen der einzelnen Menschen, sondern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Bayerns.

Die Werte unseres Grundgesetzes sind die Grundlage unseres Zusammenlebens in unserer pluralen Gesellschaft. Darüber hinaus braucht Bayern ein gesellschaftliches Leitbild, ein neues Bild seiner selbst, an dem sich alle Menschen – die schon lange hier Einheimischen ebenso, wie auch die kürzlich oder bereits vor längerer Zeit Zugewanderten – orientieren können. Vielfalt, Offenheit, Humanität und Liberalität tun Bayern gut. Das Bewusstsein hierfür gilt es noch stär¬ker zu entwickeln bzw. zu schärfen.

Gleichzeitig gilt es in allen Lebensbereichen – von den Bildungseinrichtungen über den Arbeits- und Wohnungsmarkt bis hinein in den Bereich der Kultur, der Medien, der Vereine und des Sports – Zugangs-, Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten für alle hier lebenden Menschen zu eröffnen. Damit dies gelingt, müssen sich nicht nur einseitig die Neubürgerinnen und -bürger auf eine veränderte Umgebung einstellen – auch unsere über viele Jahre gewachsenen Institutionen müssen sich dem Neuen öffnen und eine (Inter-) Kultur des Miteinanders entwickeln.
All dies ist keine leichte – aber eine sehr lohnende – Aufgabe und das gemeinsame und verbindende Ziel.

Integration braucht Verlässlichkeit, klare Regeln, Verbindlichkeit, Sicherheit. Flüchtlinge wie Ehrenamt und Kommunen brauchen Klarheit und Verlässlichkeit über den Zugang in Bildungs-, Hilfs-, und Beratungsangebote. Integration gelingt umso besser, je früher sie beginnt. Wir brauchen Integration für Alle von Anfang an, von Anfang an Sprachkurs- und Integrationskursangebote wahrnehmen zu können und das Recht, arbeiten zu dürfen. Die hohe Motivation der zu uns kommenden ist eine wichtige Ressource, die für sie und unsere Gesellschaft eingebracht werden soll.

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