Flexible Mittelstufe wirft viele Fragen auf

<p><strong>Claudia Stamm und Thomas Gehring räumen Spaenles Reformentwurf wenig Realisierungschancen ein.</strong> Unsere haushalts- und bildungspolitischen SprecherInnen kommentieren die Aussagen von Kultusminister Spaenle zur Zukunft des bayerischen Gymnasiums und die haushaltspolitischen Konsequenzen dieser Lösung.</p>

12. September 2014

Thomas Gehring: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Minister für das Modell einer flexiblen Mittelstufe viel Applaus in der Bildungslandschaft ernten wird. Das zweigleisige Angebot ab Jahrgangsstufe sieben stellt die Schulen vor enorme organisatorische Herausforderungen und erhöht den Bedarf an Lehrkräften erheblich – wobei die Schaffung der zusätzlich benötigten Stellen offensichtlich nicht vorgesehen ist. Zu den vielen ungeklärten Fragen bei der Ausgestaltung zählt beispielsweise die, in welcher Jahrgangsstufe die betroffenen Schülerinnen und Schüler die Mittlere Reife ablegen werden. Gäbe es bei der vierjährigen Variante dann Absolventen nach der elften Klasse Gymnasium, während alle anderen Schulen das Reifezeugnis nach Klasse zehn vergeben? Ich bin gespannt, wie Spaenle unsere Bedenken beim Treffen mit den Bildungspolitikern der Opposition am Montag ausräumen möchte."

Zum den haushaltspolitischen Auswirkungen erklärt Claudia Stamm: "Wenn CSU-Fraktionschef Kreuzer heute im SZ-Interview schon davon spricht, dass man in den letzten Jahren ‚bis an die Grenze der Belastbarkeit Geld in das bayerische Bildungssystem gesteckt‘ habe, ist mir völlig schleierhaft, woher das Geld für diese aufgeblähte Reformlösung kommen soll. Die Staatsregierung tut sich schon jetzt schwer, den Lehrerbedarf für eine angemessene Unterrichtsversorgung zu decken. Wie sollen dann erst  im erforderlich Umfang neue Planstellen geschaffen werden?"

hla


Grüner Gesetzentwurf zur Änderung des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen