EU-Ökoverordnung bleibt Baustelle

Im Agrarausschuss des Landtages wurde über den aktuellen Stand der Neufassung der EU-Ökoverordnung berichtet. Ausnahmsweise waren sich alle Fraktionen einig, dass dieser Entwurf dem Ökolandbau mehr schadet als nützt.

27. Februar 2015

Aufgrund krimineller Machenschaften mit Ökolebensmitteln in Italien will die EU-Kommission die Überwachung der Ökolebensmittel komplett umkrempeln. Statt wie bisher den Prozess der Erzeugung von Ökoware auf dem Bauernhof zu kontrollieren, will man sich stattdessen auf die Kontrolle der Produkte auf Pestizidrückstände beschränken. Dagegen laufen derzeit die Ökoverbände Sturm. Gerade in der kleinteiligen Landwirtschaft, wie in Bayern, können durch Abdrift von konventionellen Feldern Pestizide auch auf Ökofelder gelangen. Selbst bei geringsten Schadstoffmengen dürften diese nicht mehr als Bioware vermarktet werden. Die Ökobauern sähen sich aufwändigen Prozessen über Schadensersatz mit ihren Nachbarn ausgesetzt.

„Es gibt viele Punkte an der EU-Ökoverordnung, die man ändern sollte, wie z.B. die noch erlaubte Teilumstellung der Betriebe“ so die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl, „der Wegfall der Prozesskontrolle ist aber definitiv der falsche Weg.“