Landwirtschaft und Ernährung

Vom Bock zum Gärtner: Lobbyverbände adeln BBV mit Bienenpreis

Gisela Sengl: Industrielle Landwirtschaft trägt die Verantwortung für Bienensterben und Ertragseinbußen. Wird Monsanto demnächst einen Preis für Artenvielfalt ausloben? Diese Frage stellt sich unsere agrarpolitische Sprecherin anlässlich der Verleihung eines "europäischen Bienenpreises" durch die Organisationen ELO und CEMA an den Bayerischen Bauernverband (BBV).

10. Dezember 2014

"Ausgerechnet die Vereinigungen der Landtechniker und Landbesitzer, die mit dem konsequenten Ausbau einer industriellen Landwirtschaft die Verantwortung für die dramatische Reduzierung der Bienenvölker tragen, schreiben einen Bienenpreis aus – das ist absurd", so Gisela Sengl. Sie spricht deshalb von "dreister Verbrauchertäuschung ohne einen Funken Moral".

Wir verweisen auf die tatsächliche Entwicklung der Bienenvölker und des Honigertrags in Bayern. Von 2013 auf 2014 wurden demnach 1.500 Tonnen weniger Honig geschleudert, der durchschnittliche Ertrag je Bienenvolk sank von 30,3 auf 23,8 Kilogramm. Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft sind  verantwortlich für das bayernweite Bienensterben und die Ertragseinbußen.

"Der Bayerische Bauernverband als maßgeblicher Motor einer industriellen Landwirtschaft ist der sprichwörtliche Bock, der mit dem Bienenpreis zum Gärtner geadelt wurde", resümiert Gisela Sengl.

hla