Landwirtschaft und Ernährung

Kabinett braucht dringend Nachhilfe in Biodiversität

Christian Magerl warnt: desaströse Lage für Tausende gefährdete Arten in Bayern! "Wir brauchen keine Alibivorschläge zum Naturschutz und Absichtserklärungen aus den Ministerien, sondern eine Trendwende“, kommentiert der Vorsitzender des Umweltausschusses der Landtags-Grünen die Pläne des Kabinetts, Bayerns Biodiversität "zu erhalten". "Eine erfolgreiche Biodiversitätsstrategie funktioniert nur, wenn sich die gesamte Staatsregierung für den Erhalt der Arten- und Biotopvielfalt einsetzt."

29. Juli 2014


Wenn das Landwirtschaftsministerium in einer aktuelle Broschüre die Bekämpfung der Binse mit vier Litern Glyphosat pro Hektar empfehle, obwohl Binsen Zeigerarten für naturschutzrechlich geschützte Nasswiesen seien, dann „zeigt dies, wie himmelweit entfernt manche Ministerien vom Erhalt der Biodiversität sind.“ Dazu kämen das Verkehrsministerium mit zahlreichen Straßenbauprojekten, das Wirtschaftsministerium, das die Zerstörung des Sudelfelds fördere und das Finanzministerium, das seine Schlösser- und Seenverwaltung immer noch eifrig Torf in ihren Gärten verwenden lasse.

„Nicht einmal das Umweltministerium kommt voran“, so Christian Magerl. 22 Jahre nach Verkündigung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und 35 Jahre nach Inkrafttreten der europäischen Vogelschutzrichtlinie würden noch immer ein Großteil der Managementpläne, die für die Umsetzung der Schutzziele unentbehrlich sind, fehlen. „Ich freue mich über den besseren Schutz der Birkenmaus, aber für tausende anderer gefährdeter Arten ändert sich in Bayern aufgrund der desaströsen Lage wenig.“

lmo