Hitze und Dürre: Eon darf Isar II nicht anfahren!

<p><strong>Grüne Energiepolitiker Ludwig Hartmann und Martin Stümpfig: kein Bedarf für zusätzlichen Atomstrom in Bayern! </strong>Wir fordern aus Klima- und Umweltschutz-Gründen nach der ohnehin schon zweimal verlängerten Revisionsphase des Atomkraftwerks Isar II die Aussetzung der Wiederinbetriebnahme. "Wir haben kein Stromproblem in Bayern", so Fraktionschef Ludwig Hartmann, "aber wir haben ein Wasserproblem. Es ist widersinnig, in letzter Konsequenz den Sylvensteinspeicher anzuzapfen, um in Landshut ein nutzlos laufendes Atomkraftwerk herunterzukühlen."</p>

11. August 2015

Der energie- und klimapolitische Sprecher der Fraktion, Martin Stümpfig, sieht neben dem Mengen- auch ein Wärmeproblem beim Isarwasser. „Der Genehmigungsbescheid von Isar II ist an eine Flusswassertemperatur von maximal 25 Grad gekoppelt. Im Juli wurde diese in Landshut bereits zweimal überschritten und in den letzten Tagen lagen wir bei 24 Grad. Zusammen mit dem niedrigen Wasserstand stellt das eine enorme Belastung für die Flussfauna dar. Da brauchen wir nicht noch zusätzliche Eingriffe durch Kühlwasserentnahme und –erhitzung für ein Atomkraftwerk!“

Ludwig Hartmann und Martin Stümpfig fordern deshalb CSU-Umweltministerin Scharf auf, noch vor Revisionsende am Mittwoch, 12. August (18.15 Uhr), auf den Betreiber Eon einzuwirken, damit dieser den Reaktor Isar II nicht anfährt. Beide verweisen dabei auch auf den aktuell nicht vorhandenen Bedarf: In den ersten Augusttagen habe die Sonnenstromerzeugung in Deutschland mit 1,13 Terrawattstunden die Atomstromerzeugung (0,94 TWH) überholt; zudem sei Bayern während der Revision von Isar II und Gundremmingen B sowie nach der Abschaltung von Grafenrheinfeld wochenlang mit nur einem laufenden Atomreaktor ausgekommen. „Wir erleben das Ende des Atomzeitalters“, freut sich Martin Stümpfig. Und Ludwig Hartmann erneuert die Grüne Forderung nach einer Doppelabschaltung der Reaktorblöcke B und C in Gundremmingen Ende 2016: „Bayern kann den Atomausstieg beschleunigen, die Produktion zusätzlichen Atommülls reduzieren und ein mutiges Signal für das Gelingen der Energiewende setzen!“