Gundremmingen: Risikoreicher Abbau von harmlosen Teilen – Ignoranz gegenüber den wirklichen Gefahren

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr stand das Thema Abbau von Atomkraftwerken auf der Tagesordnung des Umweltausschusses. Diesmal ging es um den geplanten Abbau von Gundremmingen B. Die Gundremmingen-Betreiber sind noch eine Spur dreister als die Betreiber von Grafenrheinfeld und Isar 1.

24. Februar 2017

Auch sie wollen mit dem Abbau des Reaktors beginnen, wenn das Brennelementelagerbecken noch mit tausenden abgebrannten Brennelemente gefüllt ist. Aber sie wollen mit dem Abriss auch beginnen, obwohl in direkter Nachbarschaft der zweite Reaktor noch in Betrieb ist.

Rosi Steinberger wies deutlich darauf hin, dass die beiden Reaktoren keineswegs in allen sicherheitsrelevanten Bereichen räumlich getrennt sind: „Der Vorfall im Jahr 2015 hat deutlich gezeigt, dass bei der Revision des einen Blocks plötzlich eine Reaktorschnellabschaltung im anderen Block ausgelöst wurde. Warum sollten solche Fehler nicht auch beim Abbau passieren können? Es ist eine unnötige Gefahr, der sowohl die Kraftwerksmitarbeiter, als auch die Bewohnerinnen und Bewohner in der Öffentlichkeit ausgesetzt werden.“

Die schwäbische Abgeordnete, Christine Kamm, wies eindringlich auf die Gefahren durch das Brennelementelager hin. In jedem der beiden Lager liegen etwa 400 Tonnen hochradioaktiver Atommüll in Form von jeweils abgebrannten 2000 Brennelementen. „Es ist absolut unverständlich, warum RWE jetzt möglichst schnell irgendwelche angeblich nicht mehr systemrelevanten Teile aus dem Block B entfernen will, sich aber um die abgebrannten Brennelemente im Lagerbecken nicht kümmert. Das ist ja, wie wenn jemand nach einem Autounfall als erstes die Scherben zusammenkehrt, aber das brennende Auto nicht löschen will.“

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