Gundremmingen: Notkühlsysteme instand setzen

„Das Nach- und Notkühlsystem des Atomkraftwerks Gundremmingen weist gravierende Mängel auf“, erklärt der energiepolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Martin Stümpfig, und fordert mit einem Dringlichkeitsantrag in der Plenarsitzung am 9. März 2017, eine Stilllegung der beiden Blöcke, bis die Störfallbeherrschung hergestellt sei.

08. März 2017

„In Gundremmingen stehen die ältesten Reaktoren Deutschlands – und sie sind noch zusätzlich am schlechtesten gegen Störfälle abgesichert. Dieses Risiko ist nicht mehr zu verantworten. Deshalb müssen die Reaktoren stillgelegt werden, bis die Notkühlsysteme voll einsatzfähig sind.“

Das Atomkraftwerk erfülle nicht die Anforderungen, die durch das Kerntechnische Regelwerk Deutschland gefordert werden. „Nur zwei von drei Notkühlsträngen sind erdbebensicher und damit sicher vor Erschütterungen anderer Art wie Explosionen, Anschläge, Flugzeugabstürze. Und wenn der Druck gerade im Notfall zu hoch wird, versagt das zusätzliche Kühlsystem ZUNA“, so Martin Stümpfig: „Was hilft ein Notkühlsystem, wenn es in der Not versagt? Das kann verheerende Folgen haben.“

Zudem habe man beim „Zusätzlichen Nachwärmeabfuhrsystem“ (ZUNA) auch an der Qualität gespart, wie das grüne Gutachten von Prof. Dr. Manfred Mertins zeigt. „Die verwendeten Bauteile dürfen bei einer Notkühlung normalerweise nicht zum Einsatz kommen“, so Martin Stümpfig. „Außerdem ist keine Zwischenkühlkreis vorhanden, der im Notfall  verhindern soll, dass Radioaktivität aus dem Reaktor in die Umgebung kommt.“

Den grünen Dringlichkeitsantrag und das Gutachten finden Sie hier als PDF.