Umwelt, Natur und Klima

Sudelfeld: Ski-Paradies wird Schandfleck

Zwei Tage nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts gegen einen vorläufigen Baustopp auf dem Sudelfeld haben wir uns bei einem Ortstermin ein Bild von der fortschreitenden Zerstörung des Areals gemacht. Obwohl das endgültige Urteil noch aussteht, haben die Bagger längst irreversible Fakten geschaffen.

06. Juni 2014

Entsprechend groß das Entsetzen der Abgeordneten. Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann sieht in dem "Umweltvandalismus" ein "Projekt ohne Zukunft", da der Klimawandel Wintersport am Sudelfeld in einigen Jahrzehnten unmöglich machen wird:  "Das ist allenfalls eine kurzzeitig lebensverlängernde Maßnahme. Wir setzen auf ein Tourismuskonzept, das nicht nur eine, sondern drei oder bestenfalls sogar vier Jahreszeiten kennt."
Auch unser gesundheitspolitischer Sprecher Uli Leiner macht sich "massive Sorgen um den Sommertourismus, der erheblich Schäden nehmen wird. Er bringt bei den Übernachtungen über 60 % und hat erheblich größere Bedeutung, als der alpine Wintertourismus."

Der umweltpolitische Sprecher Christian Magerl übt Fundamentalkritik: "Es geht um den Schutz der Lebensräume. Der Eingriff hätte vom LRA nie genehmigt werden dürfen und schon gar nicht vom Gericht. Ich war schockiert, als ich diese Erdbewegungen gesehen habe." Die regional zuständige Abgeordnete Claudia Stamm kritisiert die Richter "für ein politisches Urteil. Hier steht nicht das Gemeinwohl im Vordergrund, sondern wirtschaftliches Interesse Einzelner. Hier werden Tatsachen geschaffen, die einen Schritt zurück nicht möglich machen."