Integration und Migration

Hochschwangere Frau landet in unbarmherziger CSU-Abschiebemaschinerie

Christine Kamm fordert Stopp der Abschiebung einer 21-Jährigen: „Wer donnerstags abschiebt und freitags Kruzifixe aufhängt, der heuchelt“

30. Mai 2018

 

Als „menschenverachtend“ bezeichnet unsere asylpolitische Sprecherin, Christine Kamm, den Umgang mit einer hochschwangeren Asylbewerberin, deren Abschiebung am Mittwochmorgen in letzter Minute scheiterte. Die 21-jährige werdende Mutter war bereits am 14. Mai bei einem nächtlichen Polizeieinsatz im Transitzentrum Deggendorf von ihrem Freund und dem fünfjährigen Kind getrennt und in Abschiebehaft gesetzt worden. Jetzt widersetzte sie sich vor Betreten des Flugzeugs nach Mailand und wurde von den Polizeibeamten an einen unbekannten Ort verbracht.

„Die unbarmherzige CSU-Abschiebemaschinerie nimmt keinerlei Rücksicht auf individuelle Schicksale“, beklagt Christine Kamm. Für die Frau, die ihr Kind im Juli erwartet, beginnt der Mutterschutz, der sie vor einer Abschiebung bewahrt, am 1. Juni. „Ganz offenbar soll hier auf dem Rücken einer jungen Frau und Mutter das maximal abschreckende Exempel statuiert werden“, mutmaßt die Asylpolitikerin.

Christine Kamm fordert nun, keinen weiteren Abschiebeversuch zu starten. „Wir wissen, dass eine medizinische Versorgung der Frau in Italien nicht ausreichend gewährleistet ist. Zudem droht der Schwangeren Obdachlosigkeit. Wer diese Frau möglicherweise am Donnerstag abschiebt und am Freitag Kruzifixe in seinen Amtsstuben aufhängt, der handelt heuchlerisch und sollte sich schämen!“