Rechtsextremismus

Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau

<p><strong>Margarete Bause und der Holocaust-Überlebende Max Mannheimer kennen – und schätzen – sich schon lange.</strong> Für die frühere Fraktionsvorsitzende der Bundestags-Grünen, Renate Künast, war es am Freitag das erste Zusammentreffen mit dem 94-Jährigen, der in der KZ-Gedenkstätte Dachau Erinnerungsarbeit leistet.</p>

13. Dezember 2013

Mannheimer hatte Künast zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, nachdem diese im Sommer den Besuch von Bundeskanzlerin Merkel in der KZ-Gedenkstätte öffentlich kritisiert hatte. Damals – in der heißen Phase des Wahlkampfs – besuchte Merkel auf Einladung Mannheimers Dachau und absolvierte anschließend einen Wahlkampfauftritt im Bierzelt. „Ohne diesen Auftritt wäre sie nie hierher gekommen“, argumentiert der frühere KZ-Insasse heute und zeigt sich ausdrücklich dankbar für den ersten Besuch einer Bundeskanzlerin in der Gedenkstätte. Renate Künast störte sich seinerzeit an der medienwirksamen Inszenierung in Wahlkampfzeiten, sagte beim Treffen mit Max Mannheimer aber auch: „Der Besuch einer Bundeskanzlerin hier in Dachau war grundsätzlich richtig und nötig.“ Landtags-Fraktionschefin Margarete Bause hatte dem Gedenken am 20. August beigewohnt und zeigte sich jetzt erfreut über das gute Gespräch zwischen Max Mannheimer und Renate Künast, an dem auch ihre Fraktionskolleginnen Christine Kamm und Claudia Stamm sowie die Bundestagsabgeordnete Beate Walter-Rosenheim teilnahmen.

Neben dem wichtigen Blick zurück wurde auch die Zukunft der Erinnerungsarbeit in den deutschen Gedenkstätten besprochen. Verantwortliche – wie die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Dr. Gabriele Hammermann – haben vor dem Hintergrund des Koalitionsvertrags zwischen SPD und Union Bedenken, ob die Finanzierung im bisherigen Umfang beibehalten wird.  „Wenn die Bundesgedenkstättenförderung nicht mehr schwerpunktmäßig in das Holocaust-Gedenken fließt, sondern zunehmend auch in die Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte, drohen uns finanzielle Engpässe“, glaubt Gabriele Hammermann. Für Renate Künast eine Sorge, die die Bundespolitik ernst nehmen muss: „Schon jetzt gibt es Probleme, wichtige Gedenkstätten zu unterhalten – dieser gesamtdeutschen Aufgabe müssen wir uns stellen.“