Umwelt | Natur
Freifließende Donau – ein europäisches Naturjuwel
Arche Noah Bayerns, Welterbe, natürlicher Hochwasserschutz
26. Juli 2018
Die Donau als europäisches Naturjuwel bündelt vieles, was uns Grünen wichtig ist. Leider ist sie heute in vielen Abschnitten verbaut. Doch zwischen Straubing und Vilshofen fließt Bayerns großer Strom noch frei, ohne Staustufen und Kanalwände. Auwälder voller Leben säumen seine Ufer. Für die Menschen am Fluss ist die Donaulandschaft unersetzliche Heimat. Seit Jahrzehnten kämpfen sie für deren Erhalt – unterstützt werden sie dabei von uns Grünen.
Für die frei fließende Donau laden die Landtags-Grünen seit Jahren zur Paddeltour von Deggendorf bis zur Mühlhamer Schleife. Dieses Mal paddelten mit: Rosi Steinberger, Mdl und Dr. Christian Magerl, MdL, Dr. Anton Hofreiter, MdB, Erhard Grundl MdB und Eike Hallitzky, Landesvorsitzender.
Neben der Paddelei gab es allerlei Wissenswertes von den Biologen Dr. Anton Hofreiter und Dr. Christian Magerl, die die Bedeutung des Flusses für die Artenvielfalt und für den Naturschutz insgesamt hervorhoben. So ist die Donau Lebensraum für viele seltene Vogel-, Fisch- und Muschelarten und leistet damit einen erheblichen Beitrag für die Artenvielfalt.
Auch spielen die Auwälder an der Donau eine wichtige Rolle für den natürlichen Hochwasserschutz. Sie dienen als natürliche Überschwemmungsgebiete und tragen so dazu bei, dass das Wasser in die Wälder und nicht in unsere Wohnzimmer läuft.
Als jahrtausendealtes Siedlungsgebiet verfügt die Donau außerdem über erhebliche kulturhistorische Bedeutung. Das zeigt sich beispielsweise an den Welterbestätten Limes, der mittelalterlichen Altstadt von Regensburg mit seinem gotischen Dom oder auch der Drei-Flüsse-Stadt Passau mit seiner Altstadt und der Veste. Diesen kulturellen und ökologischen Wert des Flusses gilt es angemessen zu würdigen und zu schützen. Mit der Aufnahme der niederbayerischen Donau in die Vorschlagsliste des UNESCO Weltnatur- und Kulturerbes wäre hier ein wichtiger Schritt getan. Erhard Grundl und Rosi Steinberger waren sich einig: "Eine Anerkennung als Welterbestätte bringt für die Region wirtschaftlich – vor allem touristisch – wesentlich mehr als jeglicher Donau-Ausbau."
Doch die Artenvielfalt an der Donau ist bedroht durch winzige Teilchen: „Mikroplastik gefährdet die Artenvielfalt. Plastik, das nur einmal verwendet wird, muss verrottbar sein! Denn es ist ein gewaltiger Unterschied, ob Plastik in fünf oder tausend Jahren verrottet.“ Gerade die Donau bei Deggendorf ist hier besonders belastet, sie weist derzeit den höchsten Gehalt an Mikroplastik in bayerischen Gewässern auf. Kläranlagen können diese Teilchen nicht wirksam ausfiltern, sie gelangen so in die Flüsse und werden von Fischen und anderen Lebewesen gefressen. Das Plastik sammelt sich in den Mägen der Tiere an, sie sterben. Die langfristige Folge: Artenschwund. Diesem Szenario gilt es entgegenzuwirken. „Mikroplastik, das in Kosmetik- und Hygieneartikeln verwendet wird, braucht kein Mensch!“, fordert unsere grüne Abgeordnete Rosi Steinberger.