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Maßnahmen gegen Blaualgen

14. Juli 2025

Landtags-Grüne fordern wirksame Maßnahmen gegen Blaualgen statt Söders Schönwetter-Show

Bei anhaltender Hitze und durch Nährstoffeinträge in Gewässer können sich teils giftige Blaualgen in Seen vermehren. Diese gefährden die Gesundheit beim Baden und wirken sich auch auf den regionalen Tourismus und die Freizeitwirtschaft aus.

Vor allem im Sommer sind Blaualgen ein Thema – bei Hitze und hoher Nährstoffbelastung von Seen wachsen sie besonders schnell und stellen teils eine akute Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Wie etwa aktuell am Altmühlsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken) – hier mussten die Behörden bereits Badestellen sperren bzw. Badewarnungen aussprechen, da die Konzentration von Cyanobakterien (Blaualgen) teilweise gesundheitsgefährdende Werte erreicht hat. Symptome wie Hautreizungen, Übelkeit und Erbrechen sind dokumentiert, insbesondere bei Kindern, die beim Spielen Wasser verschlucken.

Die Landtags-Grünen fordern daher in einem Antrag, endlich wirksame Maßnahmen gegen Blaualgenblüten in bayerischen Badeseen umzusetzen. Neben einem Frühwarnsystem und kurzfristigen Maßnahmen geht es grundsätzlich darum, den Phosphateintrag in die Gewässer im Sinne eines guten Miteinanders von Landwirtschaft und Tourismus zu reduzieren. Der Antrag wird am Mittwoch, 16. Juli, im Landwirtschaftsausschuss beraten.

„Kommunen brauchen Unterstützung, gerade bei der Umsetzung kurzfristiger Schutzmaßnahmen. Aber vor allem müssen wir an die Ursachen ran, wenn Badespaß weiter ein zuverlässiges Argument für den Tourismus in der Region und für die Freizeit der Menschen vor Ort sein soll“, sagt Christian Zwanziger, Sprecher für Tourismus der Landtags-Grünen. 

„Nur durch eine angepasste Bewirtschaftung und agrarökologische Maßnahmen, die Erosion und Abschwemmungen stark reduzieren, kann es gelingen, den Nährstoffeintrag, insbesondere von Phosphat, im Einzugsgebiet des Altmühlsees langfristig zu verringern. Das schützt Badende und stärkt auch den Tourismus in der Region“, so der Grünen-Abgeordnete.

Hintergrund: Oft liegt die Ursache von starker Blaualgenvermehrung in der massiven Nährstoffbelastung von Seen – im Falle des Altmühlsees stammen beispielsweise die hohen Phosphateinträge aus der Altmühl – und damit zu einem großen Teil aus der Landwirtschaft.

Die Situation hat nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche Folgen: Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen beispielsweise leiden Tourismus und Freizeitwirtschaft massiv unter den regelmäßigen Badeverboten. So sind der Region in den letzten Jahren Einnahmen in Millionenhöhe entgangen.

 

Den Antrag und die Nachtrags-Tagesordnung finden sie hier.