Verbraucherschutz | Tierschutz
Tierwohlverstöße in Mastbetrieb

22. Juli 2025
„Da muss doch selbst Markus Söder das Schnitzel im Hals stecken bleiben“
Statement der Landtags-Grünen zu Presseberichten über einen bayerischen Schweinemastbetrieb, der im Verdacht steht, gravierende Verstöße gegen das Tierwohl begangen zu haben.
Paul Knoblach, Sprecher für Tierschutz der Landtags-Grünen, erklärt zu den Berichten über den Betrieb im Unterallgäu:
„Schon wieder ein neuer Fall. Schon wieder verstörende Bilder von kranken, verletzten, verwundeten Tieren. Und schon wieder war es eine Tierschutzorganisation, die bayerische Kontrollbehörden darauf hinwies. Wenn sich die Vorwürfe so bestätigen, dann muss doch selbst Markus Söder das Schnitzel im Hals stecken bleiben.“
„Immer wieder neue Fälle schlimmster Tierquälerei, einer nach dem anderen, seit Wochen, Monaten, Jahren. Was ist nur los mit der Bayerischen Staatsregierung? Was passiert jetzt, Markus Söder? Thorsten Glauber? Michaela Kaniber? Wie können Sie all diese schlimmen Tierskandale so hinnehmen? Was sind die Konsequenzen? Die Zeit für Ausreden ist vorbei!“
Das fordern die Landtags-Grünen:
Die Staatsregierung muss endlich veranlassen, dass alle Nutztierhaltungen in Bayern anlasslos und unangemeldet innerhalb von drei Jahren von den Veterinärbehörden kontrolliert werden. Zudem brauchen die Veterinärämter entsprechend mehr Personal. Für Problembetriebe fordern die Grünen Kamera-Überwachung in den Ställen sowie härtere und konsequentere Bestrafung bei Tierschutzverstößen. Darüber hinaus fordern die Grünen ein Frühwarnsystem in Form einer Tiergesundheitsdatenbank, in der Befunde von den Schlachthöfen, Tierkörperbeseitigungsanlagen und Audits zusammenlaufen und den Veterinärämtern zugänglich sind.
Hintergrund:
Seit langem fordern die Grünen Verbesserungen im Tierschutz und setzen sich mit Dutzenden Anfragen und Anträgen für umfassende Aufklärung und verantwortungsvolles handeln im Tierschutz ein. Zudem haben die Grünen im März dieses Jahres einen Offenen Brief an Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber, in dessen Ministerium die Zuständigkeit für den Tierschutz liegt, und an Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, in deren Ministerium die Zuständigkeit für die Kontrollen wechseln sollte (der geplante Wechsel der Zuständigkeiten sorgte offenbar für Chaos und interne Querelen, die diesen Vorgang ins Stocken brachten. Nach Ansicht der Landtags-Grünen war die Idee von vornherein falsch, zudem haben die Planungen für diesen Wechsel massiv Ressourcen gebunden und damit den Tierschutz abermals geschwächt). In dem Offenen Brief forderten die Grünen die Vorlage eines detaillierten Aktionsplans der Staatsregierung, der konkrete Schritte und Zeitpläne für die Umsetzung wichtiger Maßnahmen enthalten soll, darunter: sofortige Stärkung der Kontrollbehörden, mehr Transparenz, härtere Sanktionen und eine klare Aufgabenzuweisung zur Vermeidung von Interessenkonflikten. Zudem fordern die Grünen: „keine weitere Verlagerung der Zuständigkeiten für Veterinärkontrollen vom Umweltministerium ins Landwirtschaftsministerium“. Auf den Offenen Brief haben die Minister nie reagiert.
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