Verbraucherschutz | Tierschutz

Anhörung zu Veterinärkontrollen und Tierschutzverstößen – jetzt!

07. Mai 2025

Tierschutzskandale fast im Wochenrhythmus

In der Sitzung des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag am Donnerstag, den 8.5.2025, steht erneut der Antrag der Landtags-Grünen „Anhörung zu Veterinärkontrollen und wiederholten Tierschutzverstößen in Rinderhaltungen auf der Tagesordnung. Darin wird eine Sachverständigen-Anhörung zu Veterinärkontrollen und den aktuellen Tierschutzskandalen sowie über die strukturellen Probleme bei der Aufdeckung und Verfolgung von Tierschutzverstößen gefordert. 

Vor dem Hintergrund der sich häufenden Tierschutzskandale sehen die Landtags-Grünen insbesondere die Bayerische Staatsregierung in der Verantwortung. „Wir haben in Bayern Tierschutzskandale fast im Wochenrhythmus. Das System der Tierschutzkontrollen in Bayern kann so nicht bestehen bleiben“ beklagt Paul Knoblach, Sprecher für Tierschutz. 

Jüngstes Beispiel ist das Geschehen am Geflügelschlachthof Buckl in Wassertrüdingen. Ein Betrieb mit einem Durchsatz von bis 60.000 Althennen pro Tag. In Deutschland gibt es nur einen weiteren Schlachthof, in dem vergleichbar viel Geflügel geschlachtet wird. Paul Knoblach befürchtet nun, dass ein längerer Ausfall das Tierleid weiter vergrößern wird und fordert eine zügige Wiederinbetriebnahme, ohne die im Verdacht der Tierquälerei stehenden Mitarbeitenden. Darüber hinaus sieht er die Videoüberwachung des Schlachtbetriebs durch Kameras als unbedingt notwendig an. Sicherzustellen ist dabei, dass Veterinärbehörden Zugriff auf die Bilder haben. 

Paul Knoblach: „Das Tierschutzdrama in Bayern setzt sich ungebremst fort. Klar: Die unmittelbare Schuld tragen im aktuellen Fall wieder die Tierquäler im Schlachthof Buckl. Aber wer glaubt, dass damit die Verantwortung endet, macht es sich zu einfach. Ministerpräsident Söder, Landwirtschaftsministerin Kaniber und Umweltminister Glauber tragen politische Verantwortung für ein krankes, zerstörerisches System – von der Aufzucht bis zur Schlachtung. Schon bei den Skandalställen im Raum Rosenheim war das Muster klar: aussitzen, abwarten, ausblenden!“ 

Auf einen offenen Brief, den die Landtags-Grünen vor einigen Wochen an Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber und an Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber geschickt hatten, kam von beiden Seiten keinerlei Reaktion. 

„Das gesamte Kontrollsystem muss gestärkt werden. Doch statt endlich zu handeln, postet Ministerpräsident Söder das nächste Bratwurstbild. Das ist nicht nur zynisch – das ist politisches Totalversagen. Wir brauchen jetzt eine grundlegende Reform, keine Ausreden. Eine öffentliche Anhörung ist überfällig – denn Schweigen schützt hier nur die Falschen“, fasst Paul Knoblach zusammen.