Ombudsstelle für faire Handelspraktiken einrichten

Wir fordern eine Beschwerde- und Schlichtungsstelle, die unfaire Geschäftspraktiken prüfen und bei Streitigkeiten außergerichtlich vermitteln kann. Damit wollen wir mehr Fairness zwischen den landwirtschaftlichen Betrieben, den Erzeugerorganisationen und den Verarbeitungs- und Vermarktungsunternehmen erreichen. In der Regel stehen die zwar vielen, aber doch sehr individuellen landwirtschaftlichen Betriebe der konzentrierten Macht der Handelskonzerne relativ hilflos gegenüber, der auch bei tier- und umweltfreundlicherer Lebensmittelerzeugung den Preis drückt und Lieferbeziehungen einseitig beherrscht. Wenn von Seiten des Handels z.B. gentechnikfreie Fütterung von Milchkühen oder Stroheinstreu bei Schweinen gefordert wird, sollten selbstverständlich die Erzeugerpreise für die Bauern und Bäuerinnen angepasst werden, was nicht immer geschieht. Um den betroffenen Bauern und Bäuerinnen eine Anlaufstelle zu geben und unfairen Geschäftspraktiken aufzudecken und zu beheben, forderten wir in unserem Antrag die Staatregierung auf, eine Ombudsstelle einzurichten, um die (Verhandlungs)Position der bayerischen Bäuerinnen und Bauern zu stärken.
Dieser Antrag wurde leider von CSU und FW abgelehnt und auf EU-Verhandlungen in Brüssel verwiesen. Wir hätten uns gewünscht, dass die Regierungs-Koalition schnellstmöglich die Landwirtschaft unterstützt und dem Beispiel Österreichs folgt, das diese Ombudsstelle bereits eingerichtet hat.