Standort Bayern: nachhaltig & innovativ

Innovationen im Pharmabereich

Claudia Köhler bei der Formycon AG

Dr. Brockmeyer, MdL Claudia Köhler, Dr. Combé © Marion Seitz

 

16. Mai 2022

  • Unternehmen: Formycon AG
  • Branche: Pharma
  • Standorte: Martinsried, Landkreis München Land, Oberbayern
  • Themen: Allgemeine Situation und Marktentwicklungen im Pharmabereich, Schwierigkeiten für Unternehmen in Deutschland und Europa, Chancen und Potentiale durch Biosimilars

Unternehmensportrait:

Formycon AG ist ein unabhängiges Unternehmen im Pharmabereich. Es besteht seit 2012 und beschäftigt inzwischen 200 Mitarbeiter*innen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Biosimilars, die Generika ersetzen können. Biosimilars sind deutlich kostengünstiger als bisherige Medikamente und bieten die Chance, mehr Menschen eine wirksame medizinische Versorgung zu ermöglichen.

„Das innovativste Produkt“ in der Kategorie Sprunginnovationen kam 2021 von der Formycon AG. Die renommierte „Pharma Trend Image & Innovation“-Auszeichnung bekam das Unternehmen für seine Entwicklung eines innovativen Covid19-Produkts. Über dieses und weitere neuartige Produktentwicklungen hat sich die Landtagsabgeordnete Claudia Köhler bei ihrem Besuch informiert.

Nur 20% der Weltbevölkerung hat Zugang zu Biopharmaka, das möchte Formycon ändern und entwickelt kostengünstige Ersatzprodukte für Generika. 80% der verordneten Medikamente in Deutschland seien Generika, so Dr. Brockmeyer, der Markt und Einsparpotentiale in der Gesundheitsversorgung seien groß. Enorme Preissteigerungen bei speziellen Medikamenten verstärkten die Versorgungslücken.

Mehrere Biosimilars von Formycon befinden sich in der klinischen Phase III, eines bereits in der Einreichung. Die Einsparpotentiale in der Zukunft sind enorm, 2021 wurden durch Biosimilars bereits 1,5 Mrd. € eingespart.

Es bestehen aber auch Schwierigkeiten, mit denen sich deutsche und europäische Unternehmen im Bereich Biotechnologie konfrontiert sehen: die Produktion von Generika wurde aus Kostengründen und früherem Patentablauf ins Ausland verlegt, Wirkstoffe werden in Europa gar nicht mehr hergestellt. Diese Abhängigkeit vom Ausland berge Risiken und sorgte in der Vergangenheit schon für Problemen bei der Versorgungssicherheit, wie Dr. Brockmeyer betont. Seit Jahren gäbe es beim Bayerischen Pharmagipfel die Forderung, dass auch europäische Produzenten Zuschläge erhalten müssen. Claudia Köhler sieht hier den Bund gefordert: „Die Kriterien in der Ausschreibung müssten dahingehend geändert werden, dass sich unter den Unternehmen, die den Zuschlag erhalten, mindestens ein europäischer Produzent befindet.“