Landwirtschaft und Ernährung

Regionale Lebensmittel in Bayern – Wofür steht „regional“?

Regional muss ehrlich sein

04. Februar 2021

In Werbekampagnen, Medienberichten und politischen Reden – immer häufiger taucht der Begriff regional auf. Viele Verbraucher*innen verbinden das Wort „regional“ mit einer besonderen Wertigkeit. Für sie bedeutet es lokale Kreisläufe, Klimaschutzaspekte oder eine bessere Qualität. Bei Fleisch und Milch könnte man meinen, dass die Standards der Tierhaltung deutlich über den gesetzlichen Vorgaben liegen, dabei macht „regional“ keinerlei Vorgaben für das Tierwohl und auch das Tierfutter kann – wenig regional – von Sojafeldern oder Palmölplantagen jenseits der Ozeane kommen. Diese fehlen auch bei dem Regionalsiegel „Geprüfte Qualtiät Bayern“ . Tatsächlich wird der Begriff  „regional“ also oft völlig beliebig verwendet , auch von der bayerischen Staatsregierung und besonders der  Landwirtschaftsministerin. In unserem Antrag forderten wir die Staatsregierung deshalb dazu auf, klare Kriterien auf den Tisch zu legen, welche Standards und Wirtschaftskreisläufe sie tatsächlich meinen, wenn sie das Wort „regional“ in den Mund nehmen: in Bezug auf Bayern, auf Futtermittel, Einsatz von Pestizden und sozialer Standards. In der Diskussion zum Antrag lieferte die CSU kaum Antworten. Der laue Verweis darauf, dass es „Verbraucherschutzregeln“ gebe und diese genügten, zeigt deutlich, wie wenig interessiert die CSU an einem transparenten und aufrichtigen „Regionalbegriff“ ist. Mit der Ablehnung unseres Antrags bleibt es noch ein weiter Weg, bei Lebensmitteln eine echte regionlae Wertschöpfung vom Anfang bis zum Ende zu schaffen.

Unser Antrag hier zum Nachlesen