Landwirtschaft und Ernährung

Bio und regional gehören in einen Topf

Große Anschubwirkung für den Ökolandbau

10. Oktober 2019

Mit der Übernahme des Gesetzentwurfs des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ muss die Söder-Regierung dafür sorgen, dass 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bayern bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden. Im Begleitgesetz dazu ist unter dem Punkt „Versöhnen“ erwähnt, wie die staatlichen Kantinen dazu beitragen können: Sie sollen mindestens 50 Prozent biologische oder regional erzeugte Waren verwenden. Gleiches preist die Landwirtschaftsministerin in einer großartig angekündigten Imagekampagne an. Doch das kleine Wort „oder“ macht einen großen Unterschied. Eine regionale Herkunft ist kein Garant für den Erhalt von Artenvielfalt. Denn aus der Verwendung von regionalem Hähnchenfleisch, regional erzeugten gelben Rüben oder Lauch in staatlichen Kantinen kann nicht auf einen Einfluss auf die Artenvielfalt im Offenland, auf die angestrebte Halbierung der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln oder eine mögliche Zunahme von Landschaftselementen wie Hecken, Feldgehölzen oder Einzelbäumen geschlossen werden. Das verdeutlicht auch die Antwort auf eine Anfrage: (Drs.18/2382: Umsetzung Volksbegehren – die Verwendung von mehr biologischen und regionalen Waren in staatlichen Kantinen als Beitrag zur Artenvielfalt).
In unserem Dringlichkeitsantrag fordern wir, für die staatlichen Kantinen einen Anteil von mindestens 50 Prozent für Lebensmittel mit dem Bayerischen Bio-Siegel festzulegen. Damit geben wir den Startschuss, die heimische Bio-Landwirtschaft zu unterstützen. Das ist gut für den Artenschutz und gut für das Klima.
Leider wurde der Antrag abgelehnt und es bleibt weiter bei dem schwurbeligen Begriff „regional“, der uns weder bei der Tiergesundheit noch beim Artenschutz weiterbringt, auch den Bäuerinnen und Bauern ist damit langfristig nicht geholfen. Wir sind überzeugt, die Zukunft für die Landwirtschaft in Bayern liegt in einer bioregionalen Lebensmittelerzeugung und dafür kämpfen wir weiter.