Landwirtschaft | Wald
Pestizidreduktion umsetzen: Einsatz von Neonicotinoiden beenden!
Wer Insektengifte erlaubt, darf sich über Insektensterben nicht wundern
01. Februar 2018
Alle Fraktionen hatten im Agrar- und Umweltausschuss Dringlichkeitsanträge zu den bienengiftigen Pestiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide vorgelegt. Während CSU, SPD und Freie Wähler aber nur den Einsatz der ohnehin weitgehend verbotenen Wirkstoffe weiter untersagen wollen, verlangen wir Landtags-Grüne einen kompletten Verzicht auf diese Gifte.
Neonicotinoide haben seit dem großen Bienensterben öffentliche Aufmerksamkeit erlangt.
Forschungsprojekte zeigen, dass diese Stoffe in das Nervensystem der Insekten eingreifen und neben der tödlichen Wirkung bei hohen Konzentrationen auch bei niederer Dosis fatale Wirkungen (Desorientierung, Schädigung des Immunsystems, geringere Fortpflanzungsrate) haben. Für die zusammenbrechenden Insektenbestände hat auch dies fatale Konsequenzen. Immer noch sind Wirkstoffe aus dieser Gruppe zugelassen und werden massenweise im konventionellen Raps- und Kartoffelanbau eingesetzt. Der Grüne Antrag, der wieder einmal abgelehnt wurde, fordert ein bundesweites Verbot und bayernweit ein Umlenken in der staatlichen landwirtschaftlichen Beratung, der die ökologischen Folgen dieser Mittel ernst nimmt und nicht nur ihre landwirtschaftliche Nützlichkeit bewertet.
Die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl: „Die CSU-Fraktion will sich als Bienenschützer profilieren, in dem sie Mittel verbietet, die ohnehin nicht mehr eingesetzt werden. Ein wirkliches Umdenken in der Agrarpolitik, dass dem Schutz der Artenvielfalt Rechnung trägt, ist nicht zu erkennen“