Anders sind wir alle

Dokumentation der Veranstaltung

26. April 2018

Anders sind wir alle – mit Humor und Haltung gegen Rassismus

Es gibt verschiedene Arten, wie man mit Rassismus umgehen kann. Für den Comedian Simon Pearce ist Humor das beste Mittel, um auf Rassismus und Intoleranz aufmerksam zu machen und in den Köpfen etwas zu verändern. Er war bei uns zu Gast im Bayerischen Landtag und erzählte vor circa 120 Zuschauern mit viel Ironie vom Rassismus, den er - der Sohn einer bayerischen Volksschauspielerin und eines Nigerianers - selbst erfahren hat. Der Urbayer sprach auf der Bühne über fremde Hände in seinen Haaren, Polizeikontrollen und sein Leben im Freistaat.

Anschließend diskutierte Katharina Schulze zusammen mit Simon Pearce und weiteren engagierten Gästen darüber, was Zivilgesellschaft, Polizei und Politik im Freistaat besser machen können, um den (Alltags-)Rassismus in den Griff zu bekommen. Kriminalrat Arno Helfrich leitet beim Polizeipräsidium München das Kommissariat für Prävention und Opferschutz beim. Er berichtet von der Beratungsarbeit der Polizei in München in diesem Bereich. Bei rassistischen Vorfällen ermutigt er dazu, sich an die Polizei zu wenden. Letztendlich kann die Polizei das Gesamtproblem aber nicht allein lösen, sondern hier ist die gesamte Gesellschaft insgesamt gefordert. Für ihn und seine Kolleginnen bei der Münchener Polizei ist deshalb auch die Vernetzungsarbeit mit der im Antirassismusbereich tätigen Zivilgesellschaft wichtig.

Modupe Laja, Gründungsmitglied des Netzwerks Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern (NRD), sieht in der rassismuskritischen Bildung den Schlüssel, um den Rassismus an der Wurzel zu packen. Rassismus wird aus ihrer Sicht hierzulande oft in Verbindung zum Rechtsextremismus gebracht. Dabei liegen die Ursachen in der Mitte der Gesellschaft. Hier muss die Politik Lösungen finden, gemeinsam im Diskurs mit allen gesellschaftlichen Gruppen. Will man die Wahrnehmung von Rassismus ändern, beginnt das bereits bei der Sprache. Die Polizei sollte mehr Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigen, um ein Abbild der Gesellschaft zu sein.
Anschließend kam das Publikum zu Wort. Einige Gäste führten vor Augen, wie belastend die Situation für sie als von Rassismus Betroffene ist und wie wichtig entsprechende Unterstützungsangebote sind. Simon Pearce wünscht sich deshalb, dass mehr das Bewusstsein geschärft wird, wann sich Menschen diskriminiert fühlen.

Katharina Schulze macht am Ende der Veranstaltung klar, dass wir als Grüne Landtagsfraktion uns auch künftig konsequent gegen Rassismus einsetzen werden. Neben mehr Demokratiebildung in Bayern, und einer gut ausgestatteten Polizei, die mehr auf Diversity achtet, braucht es aber vor allem auch Haltung. Alle Demokratinnen und Demokraten sind – nicht zuletzt wegen des Erstarken des Rechtspopulismus – aufgefordert, klare Kante gegen Hass, Populismus und Rassismus zu zeigen.

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