Energie | Klima

Drei Anträge für klimafreundliche Wärmeversorgung

26. September 2025

Energie für Bayern: Grüner Plan für mehr oberflächennahe Geothermie

„75 Prozent der Raumwärme in Bayern wird immer noch mit klimaschädlichem und teurem Öl und Gas erzeugt – und das, obwohl wir mit der oberflächennahen Geothermie ein enormes Potential für eine klimafreundliche, heimische und kostengünstige Alternative haben“, kritisiert Martin Stümpfig, Sprecher für Energie. „Doch gerade die restriktive Genehmigungspraxis im Freistaat blockiert den Ausbau. Mit unseren Anträgen wollen wir die bürokratischen Hürden endlich senken.“

Aktuelle Zahlen belegen das große ungenutzte Potenzial: Schon heute könnten 60–70 Prozent der gesamten Wärmenachfrage für Raumwärme in Bayern mit oberflächennaher Geothermie gedeckt werden. Gleichzeitig zeigt eine Analyse (EAB_Abschlussbericht_final_20240408.pdf & ERDW_Broschuere_DIN_A4_2025_Web.pdf) , dass auf 31 Prozent der Fläche in Bayern Bohrungen für Erdwärmesonden grundsätzlich verboten sind und auf weiteren 15 Prozent nur Bohrtiefen von weniger als 30 Metern erlaubt sind. Diese 46 Prozent der Fläche fallen dadurch als Potenzial weg. Zusätzlich ist in weiteren 17 Prozent der Fläche die Bohrtiefe auf unter 60 Meter beschränkt.

Zahlen einer aktuellen Studie der TU München und der FAU Erlangen-Nürnberg zeigen, dass mehr als die Hälfte der gesamten Fläche des Freistaats das Bohren von Erdwärmesonden entweder grundsätzlich verboten oder nur bis 60 Meter Tiefe erlaubt ist.

Die Landtags-Grünen haben dazu drei Anträge eingebracht:

  • Stockwerkübergreifende Bohrungen ermöglichen: Tiefere Bohrungen steigern die Effizienz, sparen Platz und machen Projekte wirtschaftlicher. Bayern soll sich hier an den bewährten Standards anderer Bundesländer orientieren.
  • Qualifikation für Private Sachverständige vereinfachen: Der Fachkräftemangel bremst den Ausbau. Quereinsteiger mit einschlägiger Erfahrung sollen leichter als Sachverständige zugelassen werden, um Engpässe zu vermeiden.
  • Fortbildung und Leitfaden-Update: Regelmäßige Schulungen für Fachpersonal der Genehmigungsbehörden und ein neuer Leitfaden für Geothermie sorgen für einheitliche und moderne Standards in Bayern.

Martin Stümpfig betont: „Andere Länder zeigen längst, wie man das Potenzial der oberflächennahen Geothermie klug und sicher nutzen kann. Wir wollen Genehmigungen vereinfachen, Fachkräfte gewinnen und veraltete Regelwerke auf den neuesten Stand bringen. Damit machen wir Bayern unabhängiger von fossilen Importen und sichern eine bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung.“