Bildung | Wissenschaft
Bericht zu „Deutschklassen“ heute vorgelegt
Zuviele ungeklärte Fragen
21. September 2018
Noch vor der Sommerpause waren viele wichtige Fragen bezüglich der Einführung der Deutschklassen noch nicht geklärt, wie etwa die Zahl der Planstellen, Umfang der Mittel, Ausgestaltung des Faches Kulturelle Bildung und Werteerziehung usw., obwohl die Umstellung bereits jetzt beginnen soll. Deshalb haben wir eine Berichtsantrag gestellt, der dem Fachausschuss noch in seiner letzten Sitzung gegeben wird.
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„Nur diejenigen Schüler kommen dann in den Regelunterricht, die unsere Sprache sprechen und unsere Werte verstehen“, sagte vor ein paar Monaten Söder zur Einführung der Deutschklassen in Bayern. Diese Türsteher-Mentaliät ist für uns nicht nachvollziehbar. Richtig ist aber, wir brauchen eine Weiterentwicklung unseres Bildungssystems zu einem Bildungssystem in der Einwanderungsgesellschaft - und der Umgang mit Sprachvielfalt, auch Sprachdefiziten und einem modernen Deutschunterricht ist hier zentral.
Jetzt wo der Bericht auf dem Tisch liegt, müssen wir feststellen, es kamen neue Fragen hinzu: Wie wird das Personal ausgewählt und fortgebildet? Warum wird für die einzelnen neuen Fächer kein eigener Lehrplan ausgegeben und nur auf den vorhandenen LehrplanPLUS verwiesen? Wo bleibt die Erwähnung von Realschule und Gymnasium? Welches Konzept liegt dem sprachsensiblen Unterricht zugrunde? Was ist mit den Herkunftssprachen? Usw.
Thomas Gehring: „Das vorliegende Konzept kann nur als Modellprojekt zu sehen sein. Zu vieles ist noch ungeklärt.“ Wir werden uns auch in der nächsten Legislaturperiode dafür einsetzen, dass das Projekt gut begleitet wird und nach einem Jahr Durchlauf evaluiert wird.