Mobilität und Verkehr

Täuscht die FMG den Landtag beim Drehkreuzausbau?

Johannes Becher fordert mehr Verantwortungsbewusstsein gegenüber künftigen Generationen: „Dritte Startbahn beerdigen!"

17. Dezember 2019

Die jetzt bekannt gewordenen Kapazitätserweiterungen am Lufthansa-Terminal der Flughafen München GmbH (FMG) stoßen dem Moosburger Grünen-Abgeordneten Johannes Becher sauer auf. Vor einem Monat sei beim offiziellen Bericht des zuständigen CSU-Verkehrsministeriums zum Bayerischen Flughafenkonzept im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags von derart weitreichenden Ausbauvorhaben nicht die Rede gewesen. Von „wenigen inhaltsleeren Vortragsminuten“, spricht Johannes Becher: „Der Landtag wurde im Dunkeln gelassen, während die FMG heimlich den weiteren Ausbau mit der Lufthansa vorantreibt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Pläne erst in den letzten vier Wochen spontan entstanden sind.“ Offiziell laufe die Kapazitätserweiterung für Passagiere unabhängig von einer dritten Start- und Landebahn, die noch immer wie ein Damokles-Schwert über der Region hängt. „Tatsächlich setzten die FMG und die Söder-Regierung auch in Zeiten der aktuellen Klimakrise weiterhin auf hemmungsloses Wachstum beim Luftverkehr und einen Ausbau des Drehkreuzes. Das ist der komplett falsche Weg und wir können uns diese Verantwortungslosigkeit gegenüber kommenden Generationen nicht leisten“, unterstreicht Johannes Becher. Als „dreistes Greenwashing“ bezeichnet Johannes Becher überdies die behauptete CO2-Neutralität des Flughafens bis zum Jahr 2030. „Ein Flughafen ist fürs Fliegen da. Er kann die immensen CO2-Emissionen der auf ihm startenden und landenden Flugzeuge nicht einfach unbilanziert lassen.“ Wenn die FMG ernsthaft etwas für Klimaschutz tun wolle, müsse sie die Planungen für die dritte Start- und Landebahn endgültig aufgeben und die erworbenen Flächen vernässen, damit das Erdinger Moos wieder seiner Rolle als CO2-Speicher gerecht werde. „Aber tatsächlich gehen bei der FMG Profit und Wachstumsgier klar vor Naturschutz und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, resümiert Johannes Becher.