Gesundheit und Pflege

Schlag ins Gesicht angehender Therapeuten und Therapeutinnen

Christina Haubrich kritisiert Richtungswechsel der Söder-Regierung bei Schulgeldfreiheit für Heilberufe

21. Februar 2019

„Bayern schafft das Schulgeld für Heilberufe ab.“ Für diese Ankündigung ließ sich CSU-Ministerpräsident Söder nach einer Kabinettssitzung im September 2018 kurz vor der Landtagswahl feiern. Jetzt kommt heraus: Das vollmundige Versprechen war eher ein Versprecher. Tatsächlich sollen Ausbildungseinrichtungen für angehende Fachkräfte für z.B. Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie jetzt einen auf elf Monate begrenzten Schulgeldzuschuss von 150 Euro/Monat erhalten. Dieser deckt dann aber nur zehn bis maximal 20 Prozent der Ausbildungskosten von bis zu 25.000 Euro ab.

„Dass der Söder-Regierung angesichts ihrer vielen, teils wahllosen Versprechen vor der Wahl jetzt das Geld ausgeht, kann ich nachvollziehen“, so Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen. „Für unsere angehenden Therapeutinnen und Therapeuten, die auf Söders Kostenfreiheitsversprechen gehofft hatten, ist dies aber ein Schlag ins Gesicht.“ Der Fachkräftemangel in den therapeutischen Berufen würde so weiter verstärkt. Christina Haubrich: „Das Schulgeld für Heilberufe ist ein Anachronismus, den wir schnellstmöglich abschaffen müssen. Bayern muss auch hier wie bei anderen beruflichen Schulangeboten die kompletten Kosten tragen!“ 

Von der angekündigten Schulgeldfreiheit abgerückt waren Vertreter des FW-Kultusministeriums Mitte Januar nach einer Umfrage bei Ausbildungsträgern. Diese beklagen nun, dass sowohl bei Schulen als auch bei den Auszubildenden Hoffnungen geweckt worden seien, die nun allein von den Schulen bezahlt werden sollen oder bei den Auszubildenden verbleiben. Inzwischen haben Schülerinnen und Schüler eine Onlinepetition gestartet, die nach nur zwei Wochen bereits zwei Drittel der angepeilten Unterstützung findet.