Umwelt, Natur und Klima

Nationalpark Berchtesgaden – Landtags-Grüne fordern mehr Personal und Geld gegen Klimakrise

Katharina Schulze spricht sich in Berchtesgaden für dritten bayerischen Nationalpark aus: „Wer einen Vorratskeller anlegt, muss auch mal die Regale überprüfen und aufstocken, wenn es nötig ist.“

Foto: Anja Mörk

01. März 2024

Der Nationalpark Berchtesgaden ist gemeinsam mit dem Nationalpark Bayerischer Wald eine von zwei Schatzkammern der Artenvielfalt und des Naturschutzes in Bayern. Die Klimakrise setzt aber auch diese Gebiete unter Druck und bringt neue Herausforderungen. Darüber haben sich Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende, und weitere Grünen-Politikerinnen und -Politiker heute in Berchtesgaden informiert.

Das Team des Nationalparks machte deutlich, welchen hohen Wert dieses älteste Alpenschutzgebiet als Rückzugs- und Überlebensraum für bedrohte Arten hat. Hier ist etwa der Augsburger Bär, ein Schmetterling zu erwähnen, der vom Aussterben bedroht ist, aber in hoher Dichte im Nationalpark lebt. Zudem beschäftigt sich ein Forschungsprojekt im Park mit dem Thema Klimafolgen.


Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, sagt:

 „Wir Grüne schauen voller Stolz auf unsere beiden bayerischen Nationalparks. Es beeindruckt mich sehr, heute im Nationalpark Berchtesgaden zu sein. Ein Hotspot der Artenvielfalt und ein Juwel unserer schönen Heimat. Dieser Nationalpark führt uns jeden Tag vor Augen, dass Natur und Menschen gleichermaßen von einem Schutzgebiet profitieren. Aber die Klimakrise verschafft sich auch hier Zutritt. Nur mit genügend Personal und Geld lässt sich dagegenhalten.“

„Wenn sich selbst geschützter Lebensraum verändert, ist das ein Alarmsignal. Die CSU-geführten Staatsregierungen haben sich nach der Ausweisung unserer zwei Nationalparks jahrzehntelang zurückgelehnt. Dieses ‚Weiter so‘ ist ein Verrat an unserer Bayerischen Natur. Wer einen Vorratskeller anlegt, muss auch mal die Regale überprüfen und aufstocken, wenn es nötig ist. Bayern braucht endlich seinen dritten Nationalpark!“

Christian Hierneis, Sprecher für Umwelt der Landtags-Grünen, erklärt:

„Dank dem Volksbegehren Artenvielfalt steht im Bayerischen Naturschutzgesetz ganz klar, dass unser Freistaat verpflichtet ist, die Artenvielfalt in Flora und Fauna zu sichern, Lebensräume zu erhalten und einen weiteren Verlust von Biodiversität zu verhindern. Seit mehr als 40 Jahren tragen unsere Nationalparke in Berchtesgaden und im Bayerischen Wald dazu bei. Aber die Klimakrise schreitet fort, die Herausforderungen nehmen zu. Ein dritter Nationalpark im fränkischen Steigerwald ist der logische nächste Schritt. Doch die Staatsregierung windet sich. Ihr fehlt der Mut zu einem echten Bekenntnis zu unserer Natur. Dabei wäre das ein Dienst an allen Bürgerinnen und Bürgern. Denn Naturschutz ist immer auch Menschenschutz.“ 

Dr. Roland Baier, Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, sagt:

„Der Nationalpark Berchtesgaden ist mit seinen Höhenlagen von 600 Metern vom Spiegel des Königssees bis zum Gipfel des Watzmanns mit 2.713 Metern reich an Lebensräumen und damit ein unverzichtbares Gebiet zum Schutz der alpinen Artenvielfalt. Gleichzeitig verfügt der Nationalpark über eine herausragende Forschung und ist eine wichtige Einrichtung für Bildung und Erholung. Hier wird deutlich und erlebbar, wie wichtig Nationalparke zum Schutz der Natur und als Daseinsfürsorge für uns Menschen sind.“

Hintergrund:

Die Landtags-Grünen setzen sich seit 2008 für einen Nationalpark Steigerwald ein. Im vergangenen Jahr wurde dazu auch ein von uns beauftragtes Gutachten veröffentlicht:

Den Steigerwald zum dritten bayerischen Nationalpark machen! | Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Bayern (gruene-fraktion-bayern.de)