Nachhaltige Lösungen für einen guten Industriestandort

Abgeordnetenbesuch bei der Rehau AG

17. Februar 2022

  • Unternehmen: Rehau AG
  • Branche: Kunststoffverarbeitung
  • Standort: Rehau, Landkreis Hof, Oberfranken
  • Themen: Energiewende, Fachkräftemangel, Standorttreuel

Unternehmensportrait: Der oberfränkischen Global Player REHAU ist einer der führenden Premium-Marken für polymerbasierte Lösungen im Bau-, Automobil- und Industriebereich. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 20.000 Mitarbeiter an 190 Standorten und verfügt deutschlandweit über 18 Ausbildungsstandorte. Das Engagement des Unternehmens in die Ausbildung zeigt sich in der Errichtung eines eigenen Ausbildungszentrums am Firmenhauptsitz in Rehau.


Kürzlich besuchten die oberfränkischen Landtags-Grünen Ursula Sowa und Tim Pargent zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Johannes Wagner die Rehau AG. Begrüßt wurden sie durch Jürgen Werner, Mitglied der Geschäftsleitung, Oliver Dietz, Leiter Human Resources, Michael von Hertell, Leiter der Berufsausbildung sowie Albrecht von Truchseß und Andrea Schmidt von der Unternehmenskommunikation. Beim Ortstermin standen zunächst der Besuch des Ausbildungszentrums „Prolin“ wie auch eine Werksführung im Produktionswerk „Scandium“ auf dem Programm. Hier erhielten die Besucher*innen durch Michael von Hertell, Leiter der Berufsausbildung, und durch Christoph Okon, Leiter der Werke in Rehau, interessante Einblicke in Ausbildung sowie in die modernen, nachhaltigen Produktionsprozesse des regionalen Global Players. „Unsere Produktion stellt einen geschlossenen Kreislauf dar“, erläuterte Okon das Vorgehen. „Kein Gramm Material wird weggeworfen.“ Im Anschluss wurde bei einem gemeinsamen Austausch die Bedeutung des aktuellen Fachkräftemangels, des Ukraine-Krieges sowie die politischen Rahmenbedingungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen erörtert. Während einige Bereiche – wie Verbesserung der Infrastruktur für Auszubildende – offensichtlich sind, können andere nur aus der Praxis beantwortet werden. Die große Frage dabei: Wo kann die Politik unterstützen? „Wir haben in Deutschland die paradoxe Situation, dass es einerseits zu viele offene Stellen gibt, andererseits haben wir viele Geflüchtete, die großes Potential mitbringen“, bemerkt Johannes Wagner. Doch in der Praxis seien fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten während der Arbeitszeit für geflüchtete ukrainische Frauen beispielsweise ein übersehenes Hindernis. In der Ausbildung seien es zum Teil ebenfalls Details, wie die Formulierung oder Sprache der Prüfungsfragen. Tim Pargent fordert hier: „Geflüchtete Menschen in Ausbildung sind ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und sollten von bürokratischen Hürden befreit werden. Langfristig brauchen wir außerdem eine echte Einwanderungspolitik, um den Industriestandort Oberfranken in die Zukunft zu führen.“ Auch im Hinblick auf die Energiewende und die Errichtung von geplanten Photovoltaik-Anlagen geht der Wunsch des Unternehmens in dieselbe Richtung: schnellere und vereinfachte Genehmigungsverfahren. „Bei uns rennen Sie mit diesen Wünschen offene Türen ein!“, resümiert Ursula Sowa. „Denn wir wollen beide Prozesse – nachhaltige Integration und Einwanderung sowie nachhaltige Energiegewinnung – bestmöglich unterstützen.“