Pflege geht uns alle an
Andreas Krahl fordert, Rahmenbedingungen in der Pflege deutlich zu verbessern
07. Juli 2020
„Pflege geht uns alle an – vor und nach Corona“, erklärt der pflegepolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Andreas Krahl, anlässlich der Demonstration des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe für bessere Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen in Nürnberg. Er zeigt sich solidarisch mit den gesammelten Forderungen der Pflegekräfte. „War in den letzten Jahren, sogar Jahrzehnten, der Pflegemangel schon augenscheinlich, so hat uns die Corona-Krise das bisherige Versagen wie unter einem Brennglas gezeigt.“
Pflegende bleiben wegen der schlechten Rahmenbedingungen im Schnitt weniger als acht Jahre im Beruf. In der Ausbildung zeigt sich eine hohe Abbruchquote (2019: jede*r Vierte). Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist durch das starre Dreischichtsystem schlecht möglich. Andreas Krahl: „Der schlechte Lohn ist hier nur die Spitze des Eisbergs.“
Andreas Krahl fordert, die Rahmenbedingungen in der Pflege deutlich zu verbessern. Dazu gehört, die Qualität der Ausbildung durch freigestellte Praxisanleitung verbessern, die Akademisierungsquote zugunsten der Karrierechancen zu steigern, denn „Pflege ist viel mehr als Assistenz“, so Andreas Krahl. Außerdem braucht es ein verbindliches Personalbemessungsinstrument, das die pflegerisch optimale Versorgung regelt und nicht nur eine Untergrenze für bestimmte Stationen festschreibt. „Zudem braucht die Professionelle Pflege – die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen – Selbstbestimmung und Selbstverwaltung“, fordert Andreas Krahl: „Hier kommt die immer noch gültige grüne Kernforderung nach einer Pflegekammer ins Spiel.“