Landwirtschaft und Ernährung

Bio boomt!

Mehr Bio für Bayern – Unser Ziel, unser Weg

20. April 2021

30 Prozent ökologische Landwirtschaft in Bayern bis 2030! Mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurde dieses Staatsziel gesetzlich verankert und soll durch das Programm BioRegio 2030 umgesetzt werden. Mit unserem Antrag forderten von der Staatsregierung, uns regelmäßig zu berichten, wie weit die Umsetzung fortgeschritten ist. Am Mittwoch gab es dazu im Landwirtschaftsausschuss erste Ergebnisse: Menschen achten, wenn sie selbst kochen und einkaufen, viel mehr auf ökologische Lebensmittel, als wenn sie sich außer Haus verpflegen müssen. Diese Erkenntnis ließ sich aus dem vergangenen Pandemiejahr ableiten und zeigt klar, wie viel in der Gemeinschaftsverpflegung, in Kantinen, Mensen und Speisesälen noch zu tun und möglich ist, um gutes ökologisches Essen auf den Tisch zu bringen. Hier muss sich die Staatsregierung besser ins Zeug legen und die Betreiber*innen, Köch*innen und Wirtschafter*innen in den Einrichtungen besser zu coachen und fortzubilden. Gleichzeitig wurde auch deutlich, wie dringend nötig ein starkes und kenntnisreiches Lebensmittelhandwerk ist. Wenn wir wollen, dass mehr Felder und Wiesen in Bayern ökologisch bewirtschaftet werden, dann müssen wir dafür sorgen, dass die Produkte auch ökologisch verarbeitet werden können. Dazu braucht es Wissen und Kreativität, die Ausbildung muss hier nachziehen. Die Inhalte der ökologischen Verarbeitung müssen gelebt und gelehrt werden, damit alle mal wissen um was es geht. Viel zu wenig ist bekannt über Biozertifizierung – was das bedeutet, wie man sie bekommt. Auch fehlt eine starke staatliche Unterstützung für die Beratung und bei den Zertifizierungskosten. Die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln, nach Gemüse, Kartoffeln, Eiern und Milch ist ungebrochen und steigt weiter an. Wir sehen hier eine riesige Chance für die bayerische Landwirtschaft, für die Natur und unsere Lebensgrundlagen. Was in Bayern ökologisch erzeugt werden kann, sollte erzeugt werden. Bioregionale Lebensmittel brauchen aber auch eine starken Markt. Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung gehören zusammen. Je weiter wir weg sind von unserem Essen, vom Küchentisch zum Platz in der Kantine, vom unverpackten Gemüse ab Hof zur Folienpackung an der Frischetheke, vom frisch geschlachtetem Rind in der Metzgerei zum Hack in der Kühltheke, desto wichtiger wird es, dass klar benannt wir, woher die Lebensmittel wirklich kommen. Die Verbraucher*innen sind dann bereit, dafür auch entsprechende Preise zu zahlen.
Die Staatsregierung hat noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen.