Kultur und Heimat

Kinder- und Jugendsport zuerst

Fit durch die Pandemie

04. März 2021

Der Sport, insbesondere der in Vereinen, auf der Tagesordnung des Bayerischen Landtags. Das kommt selten vor, zumeist werden die Anliegen im Landessportbeirat erörtert. Angesichts der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen hatte der Grüne Ausschussvorsitzende Martin Runge gemeinsam mit Max Deisenhofer, sportpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, auf die große Bühne bestanden und einen Bericht im Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport eingefordert. Um den Vereinssport ins Blickfeld zu nehmen und zielgerichtete Lösungskonzepte zu erarbeiten. Denn die aktuelle Lage spitzt sich pandemiebedingt auch im Breitensport zu. Unlängst hatte der Bayerische Landessport-Verband (BLSV) fast hunderttausend verlorene Mitglieder vermeldet, fast jedes 20. davon ist noch nicht erwachsen. Den wirtschaftlichen Schaden allein in 2021 bemisst der Verband auf rund 450 Millionen Euro.

 
„Wenn der Staatsregierung wirklich etwas an Kindern und Jugendlichen gelegen ist, warum öffnen dann zuerst die Baumärkte, bevor Sport möglich ist“, fragte Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze, die sich aufgrund der vielen Bildschirmzeit und des Bewegungsmangels um die Gesundheit der jungen Leute sorgt. Sie schlug CSU-Sportminister Joachim Herrmann vor, Sport in ähnlichen Gruppen wie in Schule oder Kita zu ermöglichen. Zudem dürfe eine Öffnung nicht nach Unterscheidung der Disziplin erfolgen. „Wenn Tennis möglich ist, müssen auch auf anderen Anlagen zwei Personen miteinander Sport treiben dürfen.“
 
CSU-Minister Herrmann versicherte - in Abhängigkeit von der Ministerpräsidentenkonferenz - dem Sport endlich einen Weg durch die Krise aufzuzeigen: „Wir müssen jetzt wirklich vorankommen, zumindest die einen oder anderen Angebote zu lockern. Die ersten Lockerungsschritte machen wir mit Sportarten, die unter freiem Himmel und kontaktfrei stattfinden.“ Als wirtschaftlichen Ausgleich stellte er den Klubs im Freistaat eine Verdopplung der Vereinspauschale in Aussicht, wie bereits im vergangenen Jahr erfolgt. Insbesondere Bayerns Großsportvereine mit zum Teil eigener Infrastruktur zweifeln allerdings daran, dass der Bonus von rund 20 Millionen Euro insgesamt zur Existenzsicherung ausreicht.
 
Alle Grünen Forderungen, wie zum Beispiel eine Finanzspritze für die Schwimmbäder, Chancengleichheit für den bayerischen Spitzensport und mehr Zuwendung für den Fitness- und Gesundheitssport, finden sich im Positionspapier „Fit durch die Pandemie“.