Kultur und Heimat

„Wir müssen die Hupfla in Erlangen als Erinnerungsort erhalten“

Dr. Sabine Weigand fordert Teilerhalt der unter Denkmalschutz stehenden Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen und Nutzung als Erinnerungsstätte

13. November 2019

„Wir haben mit der Hupfla in Erlangen immer noch die Chance, ein überregional bedeutendes Denkmal zu erhalten“, erklärt die denkmalpolitische Sprecherin, Dr. Sabine Weigand, zur Petition im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst, die für den Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen eintritt. Diese war Schauplatz der systematischen Krankenmorde im Nationalsozialismus. „Die ersten beiden Teilabrisse können leider nicht mehr verhindert werden, aber für die östliche Hälfte des Gebäudes gibt es Hoffnung.“

Das Vorabkonzept für einen zukünftigen Erinnerungsort will das Endteil des Kopfbaus stehen lassen. „Damit ist der Platzbedarf für ein würdiges Gedenken an die Opfer jedoch nicht gedeckt.“ Der Wissenschaftsausschuss bittet nun das Universitätsklinikum Erlangen, seine Planungen für die Gebäude TRC 2 und 3 nochmals mit dem Ziel ‚Erhalt des Ostflügels‘ neu zu überdenken. „Wir können hier einen Ort entwickeln, an dem Erinnerungskultur sich mit Fragestellungen der modernen Medizinethik verknüpfen lässt“, so Sabine Weigand: „Ein würdiges Gedenken an die Opfer der Krankenmorde im Nationalsozialismus kann es nur an einem genuinen Opfer-Ort geben. In der heutigen Situation brauchen wir Gedenkstätten mehr denn je. Ich hoffe, das Uniklinikum Erlangen beschreitet mit uns gemeinsam diesen Weg.“