Kultur und Heimat

Mangel an Professionalität am Haus der Kunst

Landtags-Grüne fordern umfängliche Aufklärung über Vorgänge am Münchner Haus der Kunst

22. Februar 2019

Staatsregierung führt rechtliche Bedenken an, um Fragen der Grünen Fraktion nicht beantworten zu müssen. 
Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen hat im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur diese Woche einen Berichtsantrag eingebracht, in dem sie die umfängliche Aufklärung über Vorgänge am Münchner Haus der Kunst gefordert hat.     
Neben Fragen zur aktuellen finanziellen Situation der Einrichtung, forderte sie eine Aufarbeitung der Fehler der Vergangenheit und Auskunft über die Zukunftsplanungen. „Die Vorgänge im Haus – von der klandestinen Annullierung der Retrospektive Adrian Piper bis zum dubiosen Abgang von Chefkurator Ulrich Wilmes – werfen eine ganze Reihe von Fragen auf“, findet Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen.
Wie hoch hat sich das finanzielle Defizit bis heute angehäuft? Wie sind die Kompetenzen zwischen künstlerischer und kaufmännischer Leitung aufgeteilt? Wie steht es um Entscheidungstransparenz bezüglich des Ausstellungsprogramms? Und wieso werden wertvolle internationale Partner wie das New Yorker Museum of Modern Art oder die Londoner Tate Gallery verschreckt statt umworben? Wir fordern vollumfängliche Aufklärung über Vorgänge am Haus der Kunst, die einen erschreckenden Mangel an Professionalität und ein Versagen der ministeriellen Kontrollinstanzen offenbaren. Die CSU-Fraktion reichte nachträglich einen eigenen Berichtsantrag ein, der jedoch nur einen kleinen Teil der Fragen des Grünen Antrags aufgegriffen hat. Sowohl CSU als auch FW beschränkten sich darauf, dem CSU-Antrag zuzustimmen und die Ablehnung des Grünen Antrags anzukündigen. Als Begründung für die Ablehnung des umfassenderen Grünen Antrags führten sie rechtliche Bedenken an. Das Haus der Kunst sei als GmbH organisiert und damit würden Geschäftsgeheimnisse verletzt, wenn die Fragen der Grünen beantwortet würden. Die durch Kurz geforderte Aufklärung und Transparenz würde zudem den bereits geschädigten Ruf des Hauses noch mehr belasten.
Der Antrag der CSU-Fraktion dient mehr dazu, Vorgänge zu verschleiern, als diese im Sinne der steuerbeitragenden Bürgerinnen und Bürger aufzuklären“. Die Grünen werden sich weiterhin für Transparenz einsetzen – wir bleiben dran!