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Polizeischüsse auf Soldaten in Erding: Landtags-Grüne fordern Bericht von Joachim Herrmann im Innenausschuss

28. Oktober 2025

Mangelnde Aufklärung nach Kommunikationsversagen

Nach den Polizeischüssen auf Bundeswehrsoldaten in Erding fordern die Landtags-Grünen wegen mangelnder Aufklärung einen Bericht von Innenminister Joachim Herrmann im Innenausschuss. 

Zur schleppenden Aufarbeitung des Schusswechsels zwischen Polizei und Bundeswehr in Erding erklärt Florian Siekmann, Sprecher für Inneres der Landtags-Grünen: 

„Der Innenminister schiebt die Verantwortung auf andere, statt seine eigenen Abläufe zu prüfen. Auch die Regierungen, bei denen die Übung angemeldet wurde, zählen zum Innenministerium und liegen in seiner Verantwortung. Entscheidend ist nicht, ob Medien rechtzeitig informiert waren – entscheidend ist, dass Ministerium, Regierungen und Polizei wissen, was vor Ort passiert. Und genau das war offenbar nicht der Fall.“ 

Der Vorfall offenbart ein massives Kommunikationsversagen zwischen Bundeswehr, Staatsregierung und Polizei. 

Florian Siekmann: „Es ist gut, dass die Bundeswehr den Ernstfall probt. Wenn die Polizei und die Bevölkerung vor Ort davon aber nichts wissen, läuft etwas grundsätzlich falsch. Die Einsatzzentralen in den Polizeipräsidien sind das Herzstück – dort gehen Notrufe ein, dort werden Einsätze koordiniert und genau dort müssen auch Informationen über Bundeswehrübungen detailliert vorliegen." 

Die Landtags-Grünen fordern deshalb von Innenminister Joachim Herrmann einen umfassenden Bericht zu den Ursachen dieser Fehlleistung in der nächsten Sitzung des Innenausschusses des Landtags am 12. November 2025

„Wie kann es sein, dass die Polizei vor Ort in einen militärischen Übungseinsatz hineinstolpert, ohne vorab informiert zu sein? Wer trägt die Verantwortung dafür, dass die Kommunikation zwischen Bundeswehr und Polizei derart versagt hat? Warum wurden die Anwohnerinnen und Anwohner nicht vorab z. B. über die Warn-Apps  genauestens darüber informiert, dass eine realistische Übung mit Soldaten in ihrer Gemeinde stattfindet? Und warum ist Innenminister Herrmann auch eine Woche nach dem Schusswechsel nicht in der Lage, die Gründe für dieses eklatante Versagen darzulegen?  Ein Innenminister, der auf Medienverteiler verweist, hat den Ernst der Lage nicht verstanden. Es braucht saubere Kommunikationswege zwischen den Behörden! So etwas darf in Bayern kein zweites Mal passieren“, so Florian Siekmann