Gesundheit und Pflege

Bayerns überlastete Kinderklinken und Arztpraxen sofort entlasten!

Grüner Dringlichkeitsantrag im Plenum am Donnerstag, 1. Dezember – Christina Haubrich: „Für unsere Kinder und Familien jetzt mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Mitteln aktiv werden!“

01. Dezember 2022

 

„Immer mehr Kinder in Bayern infizieren sich mit dem RS-Virus oder der Influenza. Die Zahlen steigen dramatisch und die Kinderkliniken sind massiv überlastet. Wir müssen jetzt umgehend dafür sorgen, dass sie entlastet werden und jedes betroffene Kind schnell behandelt und gesund werden kann“, warnt Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin.

Aktuelle Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zeigen: Circa 50% der Kinderintensivstationen im Freistaat verfügt derzeit über keine belegbaren Betten mehr. Ungefähr 42% Kinderintensivbetten sind aufgrund von Personalmangel gesperrt.

Auch Kinder- und Jugendarztpraxen müssen Aufnahmestopps verhängen. Gleichzeitig erkranken immer mehr kleine Kinder so schwer, dass sie in eine Klinik eingeliefert werden müssen. Viele von ihnen müssen beatmet und entsprechend engmaschig kontrolliert werden. Um ihre Versorgung für die kommende Wochen und Wintermonate sicherzustellen, fordern die Landtags-Grünen im Dringlichkeitsantrag „Überlastete Kinderintensiv- und Kinderstationen im Freistaat Bayern sofort unterstützen und entlasten! unter anderem:

  • Die Einrichtung einer landesweiten Koordinierungsgruppe. Diese kann Patientenströme regional und überregional koordinieren
  • Notfallpläne zur Steigerung der personellen Kapazitäten in Kinderkliniken umgehend zu aktivieren
  • überregionale Kinderintensivtransportdienste zu etablieren, so dass in München und Nürnberg ein rund um die Uhr vorgehaltener Kinderintensivtransport-Dienst stationiert wird
  • ein landesweites telemedizinisches Pädiatrie-Versorgungsnetzwerk zu schaffen
  • Lehrpersonal und Schulleitungen die Regelungen für Atteste möglichst großzügig handhaben zu lassen, damit niedergelassene Kinderarztpraxen möglichst entlastet werden.

Expert*innen der DIVI gehen davon aus, dass die Zahl der am RS-Virus erkrankten Kinder Mitte bis Ende nächster Woche noch einmal stark ansteigt.

Christina Haubrich: „Auch andere Bundesländer und Europäische Staaten sind ähnlich betroffen. Frankreich hat wegen der RSV-Welle sogar den nationalen Notstand ausgerufen. Die Staatsregierung hat diverse Möglichkeit zu handeln. Für unsere Kinder und Familien muss sie jetzt mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Mitteln aktiv werden!“