Waldbericht 2020: „Wenn der Staat ein Haus baut, dann muss es aus Holz sein“

Hans Urban: Bayerische Wälder in kritischem Zustand

11. November 2020

„Unsere Wälder sind in einem kritischen Zustand, ihr Gesundheitszustand hat sich weiter verschlechtert“, erklärt der forstpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Hans Urban, zum Waldbericht 2020. Der durchschnittliche Nadel- bzw. Blattverlust über alle Baumarten hinweg liegt 2020 bei 28 Prozent (2019: 24,7 Prozent), im trockenen Nordbayern sogar bei 32 Prozent (2019: 28,5 Prozent). Hitze, Dürre, Stürme, und Schadinsekten versetzen die Wälder in einen kritischen Zustand. „Wir müssen dringend handeln!“

Der grüne Forstexperte fordert, die Wertschöpfungskette Wald-Forst-Holz in Gänze zu stärken und nicht weiterhin öffentliche Gebäude aus Beton zu bauen, wie kürzlich beim Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg geschehen: „Da muss der Freistaat ein Vorbild sein. Mit Holz als Baustoff wird Klimaschutz betrieben und gleichzeitig dem Rundholzmarkt etwas Guten getan“, so Hans Urban: „Wenn der Staat ein Haus baut, dann muss es aus Holz sein. Es muss Pflicht werden, staatliche Gebäude oder vom Freistaat bezuschusste Gebäude aus Holz zu bauen.“

Weiterhin fordert Hans Urban, den Ausbau des flächigen Waldnaturschutzes zu forcieren. Das „Vertragsnaturschutzprogramm Wald“ der Staatsregierung findet bisher nur auf einem Prozent der Privat- und Kommunalwaldflächen Umsetzung. Hans Urban: „Es geht hier um den Erhalt des Waldes und der Biodiversität. Durch eine entsprechende finanzielle Ausstattung und attraktive Maßnahmengestaltung können neben wertvollem Artenschutz zusätzliche Einnahmen für die Waldbesitzende entstehen. Eine echte Win-win-Situation für Artenschutz und Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer.“