Forstwirtschaft

„Gamsbestand stabil, Bergwald weniger“

Hans Urban fordert Fokus auf klimastabilen Bergwald über gute Naturverjüngung und angepassten Schalenwildbestand

28. August 2019

„Nach dem verheerenden Forstgutachten 2018* ist es jetzt immens wichtig, den Bergwald zu verjüngen und umzubauen“, sagt der forstpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Hans Urban. Denn während der Leittriebverbiss bei Tanne und bei Ahorn, Linde und Eberesche im Allgäu und im Ammergebirge immerhin erträglich ist, leuchtet er in den oberbayerischen Bergen ‚orange‘ und ‚rot‘ auf. Bei 31-40 Prozent (orange) oder 41-50 Prozent (rot) verbissener Leittriebe ist eine „Naturverjüngung des Bergwaldes in ernster Gefahr“, so Hans Urban. „Gerade durch die Klimaüberhitzung sind aber stabile Wälder in den Bergen von höchster Bedeutung, um Lawinen und Steinschlag zu bremsen und Hochwasser zu mindern.“

CSU-Landwirtschaftsministerin Kaniber reagiert darauf allerdings mit Gamsbeobachtungsstationen, nachdem es heftige Diskussionen darüber gab, ob die jährlichen Abschusszahlen von 4000 Stück zum Aussterben der Gämse führen könnten. „Eine wissenschaftliche Studie im Karwendel gibt nun vorläufige Entwarnung. Der Gamsbestand ist stabil, der Bergwald leider weniger. Gämse, Rothirsche und Rehe fressen die jungen Bäume, der Borkenkäfer den Rest“, so Hans Urban. „Der Umbau in stabile Mischwälder tut Not, besser gestern als heute. Frau Kaniber sollte sich um den Schutzwald kümmern, statt die Gams zur Touristenattraktion zu machen.“

Hans Urban fordert, den Fokus auf einen klimastabilen Bergwald zu legen. „Das geht nur über eine gute Naturverjüngung und einen angepassten Schalenwildbestand.“

*http://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/wald/jagd/dateien/bericht_forstliches_gutachten_2018_web.pdf