Energie | Klima

Rückenwind für Windkraft: 10H-Rumpfregel vollständig abschaffen

12. November 2025

Mehr Windflächen außerhalb der Wälder

Nach Jahren der Windenergie-Bremse in Bayern fordern die Landtags-Grünen: Die restliche 10H-Abstandsregel muss fallen, damit Windräder nicht weiter überwiegend in Waldgebieten gebaut werden. Damit sollen Gemeinden und Projektierer mehr Freiheit erhalten, effiziente Standorte, die nicht zwangsläufig in Wäldern liegen, zu nutzen. Somit wird mehr Flexibilität geschaffen, den besten Ort für ein neues Windrad für Mensch und Natur vor Ort zu finden. Der entsprechende Grünen-Gesetzentwurf zur Änderung der Bayerischen Bauordnung (BayBO) ist am Donnerstag, 13.11.2025, in Erster Lesung im Plenum. 

Martin Stümpfig, Sprecher für Energie und Klimaschutz der Landtags-Grünen, sagt:

„Windenergie draußen im Ländlichen heißt: frischer Wind für die Region, saubere Energie für alle. Windenergie und Wald lassen sich im Grunde sehr gut vereinen – trotzdem brauchen wir die Möglichkeit, neue Windräder auch außerhalb von Wäldern zu errichten, denn nicht immer ist ein Standort im Wald der sinnvollste. Die Staatsregierung muss der Windkraft endlich den verdienten Rückenwind verschaffen!“ 

Warum ist eine Gesetzesänderung nötig? 
Die aktuell geltende 10H-Regel sieht noch immer einen Abstand der zehnfachen Höhe des Windrades zur Wohnbebauung vor. Durch Änderungen wurden einzelne Bereiche ausgenommen. So ist im Wald nur ein Abstand von 1000 Metern vorgesehen. Diese Privilegierung von Windrädern im Wald führt dazu, dass draußen im Offenland, wo noch die alte 10H-Regel gilt, gute Standorte kaum genutzt werden können. Um für Akzeptanz zu sorgen, müssen auch Standorte außerhalb von Waldgebieten stärker berücksichtigt werden. Die Gesetzesänderung hätte auch eine Signalwirkung für die zahlreichen Planungsverbände, die derzeit Flächen für die Windenergie ausweisen, dass nun endlich ein neues Kapitel bei der Windkraft aufgeschlagen wird.  

Die wichtigsten Forderungen des Grünen-Gesetzentwurfs: 

  • Vollständige Aufhebung der 10H-Abstandsregel samt Ausnahmetatbeständen
  • Berücksichtigung von Flächen auch außerhalb von Wäldern als Windenergie-Standorte  
  • Mehr Flexibilität für Kommunen und Projektierende, damit Windräder dort entstehen, wo sie effizient sind.
  • Ein starkes Signal: Bayern geht vom Bremsen ins Gestalten – Windkraft mit Verantwortung für Menschen, Wald und Klima.