Bildung | Wissenschaft
Bildungsabsturz in Bayern stoppen – Vorschule als Booster für Chancengerechtigkeit!
28. Oktober 2025
Grüner Dringlichkeitsantrag
„Die Ergebnisse des aktuellen IQB-Bildungstrends sind alarmierend: Immer mehr bayerische Schülerinnen und Schüler verfehlen die Mindeststandards, während der Anteil der Top-Leistungen bröckelt und die soziale Herkunft immer stärker über Bildungserfolg entscheidet“, warnt Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende.
Zwischen 2018 und 2024 stieg der Anteil der Jugendlichen, die beim Ersten Schulabschluss (ESA) den Mindeststandard verfehlen, von 4,3 % auf 6,8 % – ein Plus von 58 %. Beim Mittleren Schulabschluss (MSA) wuchs der Anteil von 17,2 % auf 25,9 %, also rund 51 %. Am Gymnasium sank der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die den Optimalstandard erreichen, von 18,2 % auf 11,2 %. Parallel erklärt der soziale Status in Mathematik mittlerweile rund 20 % der Leistungsunterschiede.
„Kurz: Herkunft wiegt schwerer denn je“, kritisiert Gabriele Triebel, Sprecherin für Bildung. „Wir verlieren an Breite und an Spitze – und gerade Kinder aus weniger privilegierten Familien zahlen den höchsten Preis.“
Im Dringlichkeitsantrag zur morgigen Plenarsitzung, Mittwoch, 29. Oktober 2025, mit dem Titel Bildungsabsturz in Bayern ernst nehmen: Vorschule als Booster für die Chancengerechtigkeit, Bildung aus einer Hand und von Anfang an fordern die Landtags-Grünen unter anderem diese konkreten Schritte:
- ein Recht auf eine tägliche Vormittags-Vorschule für alle Kinder mit verbindlichen Lerninhalten,
- die Umgestaltung des Kultusministeriums zu einem Bildungsministerium, das frühkindliche Bildung und ganztägige Bildung verantwortet.
„Mit dem Recht auf Vorschule werden Kinder optimal auf die Grundschule vorbereitet. Vor allem jene, die zu Hause weniger gefördert werden, bekommen so echte Chancen“, erklärt Gabriele Triebel. „Kita und Ganztag sind weitaus mehr als nur Betreuung. Es sind grundlegende Bildungsbereiche, die zusammen mit der Schule in eine Hand gehören. Und zwar in die Verantwortung eines starken Bildungsministeriums, das Bildung nicht nur auf Unterricht beschränkt."
„Bayern darf nicht länger zulassen, dass Herkunft über Zukunft entscheidet. Jetzt handeln, nicht warten – Kinder brauchen eine verlässliche Bildungsbiografie von Beginn an“, so Katharina Schulze.