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Schul-Digitalisierung: Söders "Digital-Turbo" arbeitet im Schneckentempo

Ein Jahr nach Söders Digitalisierungsgipfel sind die Schulen von Lösungen noch weit entfernt. Eine Zwischenbilanz.

22. Juli 2021

 

„Ein Jahr ist es nun schon her, dass Markus Söder auf dem Schul-Digitalisierungsgipfel großmundig angekündigt hat, einen „Digital-Turbo“ für die Schulen zu zünden. Aber es ist wie so oft: Viel Show und große Überschriften, aber echte Lösungen sind noch in weiter Ferne. Söders ,Digital-Turbo‘ arbeitet im Schneckentempo“, sagt Max Deisenhofer, Sprecher für digitale Bildung.

Wie die Antwort der Staatsregierung auf Anfragen der Landtags-Grünen zeigt, sind aus dem Digitalpakt erst 112 Millionen von 778 Millionen Euro abgerufen worden. „Nicht einmal ein Drittel aller Schulen haben WLAN & Breitband über 50 MBit/s“, kritisiert Max Deisenhofer. „Und die Staatsregierung interessiert sich offenbar überhaupt nicht für die Schulen. Sie weiß nicht einmal, wie viele Lehrerdienstgeräte aus dem eigenen Programm abgerufen worden sind. Daten zu den seit 2020 neu angeschafften Geräten liegen nicht vor.“ Weiter bemängelt er, dass beim Projekt Bayerncloud bislang nur wenig umgesetzt wurde. „Mebis gab es schon vorher, und statt Visavid gab es MS Teams. Die Mailadressen sind bislang der einzige – kleine – Erfolg. Wir müssen hier endlich Tempo machen und nicht weiter Millionen versenken“, so Max Deisenhofer.

Die Landtags-Grünen fordern, die Schulen endlich zukunftsfest für das 21.Jahrhundert zu machen. Grundvoraussetzung sei hier die digitale Anbindung, die IT-Betreuung von Lehrer*innen sowie einfachere Verfahren zusammen mit dem Bund, damit das Geld auch tatsächlich in den bayerischen Schulen ankommt.