Wirtschaft und Arbeit
Wirecard: Betrug mit Methode?
Wie sich die Aufsichtsbehörden von Profiten und Lobbyismus blenden ließen
„Bandenmäßiger Betrug“ lautet nur einer der schwerwiegenden Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft gegen die Wirecard-Verantwortlichen. Im Juni 2020 wurde die Story mit einem großen Knall öffentlich. Seit vielen Jahren ließen sich staatliche Aufsichtsbehörden blenden, während die Wirecard-Bilanzen mutmaßlich manipuliert wurden. Gerade auch in Bayern war die Hoffnung auf ein bayerisches „Silicon Valley“ groß und kritischen Stimmen, von Journalist*innen oder Shortseller*innen wurde kein Gehör geschenkt und gar unterdrückt. Jetzt, über ein halbes Jahr nach dem Bekanntwerden des Betrugs, wissen wir: Es geht um den Verdacht von mindestens 1,9 Mrd. € Bilanzbetrug, Geldwäsche und Geheimdienstverstrickungen.
Wir wollen bei diesem Webinar das System Wirecard, den mutmaßlichen Betrug und die Folgen für die Bundes- und Landespolitik beleuchten:
- Wie funktioniert Bilanzbetrug und wie kann er über so viele Jahre hinweg unerkannt bleiben?
- Was sind die Tricks von Managern wie Braun, Marsalek und Co.? Wer hätte ihnen schon längst das Handwerk legen müssen?
- Wie läuft nun die Aufklärung des Wirecard-Skandals in Berlin und München?
- Welche Rolle spielt die Bayerische Staatsregierung bei der Aufklärung des Skandals?
Elisabeth Löwenbourg-Brzezinski ist seit 15 Jahren in der Finanzwelt tätig, schwerpunktmäßig arbeitet sie zu Finanzierungsmodellen von FinTechs wie Wirecard und Fragen der Bankenaufsicht. 2021 kandidiert sie für den Bundestag. Sie wird erklären, wie das Business-Modell von Wirecard wirklich funktionierte und wie sich die Aufsichtsbehörden hinters Licht haben führen lassen.
Tim Pargent ist Finanzpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag und arbeitet an der Aufklärung des Skandals, bei dem auch bayerische Behörden versagt haben. Gemeinsam werden Tim und Elisabeth im Webinar die Milliarden-Lüge fachlich aufarbeiten.