Ultrafeinstaub am Flughafen München
Grünes Webinar: Warum Bayern endlich messen sollte
Jahrelang schon kämpfen Grüne auf regionaler und Landesebene dafür, dass der Freistaat die Belastung der Region rund um den Münchner Flughafen durch ultrafeine Partikel (UFP) mit wissenschaftlichen Messungen erfasst* – jahrelang blieb die Staatsregierung untätig. 2020 kann nun endlich ein erster Erfolg verzeichnet werden: Bis Ende des Jahres will die Staatsregierung zwei Standorte zur Messung von UFP im Flughafenumfeld einrichten. Und das Jahr 2020 birgt für die Ultrafeinstaubforschung noch eine weitere Chance: Die durch Corona bedingte drastische Reduktion des Flugverkehrs bietet die Möglichkeit, die UFP-Belastung nahezu völlig bereinigt von den flugspezifischen Emissionen zu messen und zukünftig mit den Werten eines wieder steigenden Flugaufkommens zu vergleichen. Eine historische Chance, die die Staatsregierung trotz entsprechender grüner Anträge im Landtag ungenutzt lassen will.
Abhilfe konnte bisher vor allem der Bürgerverein Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelatungen e.V. schaffen. Seit 2016 misst der Verein aus eigener Initiative mit speziellen Messgeräten die UFP-Werte im Flughafenumfeld. Mit dem Ergebnis der regelmäßig stark erhöhten Partikeldichte (115.000 Partikel/cm³ statt normal 2000-3000 Partikel/cm³) tritt der Verein an Politik und Öffentlichkeit heran und hat sich auch bei der Forderung nach staatlichen Messungen während der Coronasituation hervorgetan.
Der Bayerischen Staatsregierung in Sachen Ultrafeinstaubmessungen weit voraus ist das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, das bereits seit 2017 das Auftreten von UFP im Umfeld des Flughafens Frankfurt misst. Die Befunde dort zeigen, dass der Flugbetrieb eine bedeutende Quelle für ultrafeine Partikel darstellt, die zu erhöhten Konzentrationen in der Umgebung führen.
Im Webinar diskutieren Johannes Becher, MdL, Dr. Reinhard Kendlbacher, Bürgerverein Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelastungen e.V. und Dr. Diana Rose, Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie: Warum braucht es so dringend weitere Forschung zu ultrafeinen Partikeln im Flughafenumfeld? Welche Erkenntnisse zur Verbreitung der Partikel in der Flughafenregion und den gesundheitlichen Auswirkungen gibt es bereits? Wie kann die UFP-Forschung von staatlicher Seite weiter unterstützt werden? Und warum sollte gerade Bayern endlich messen?
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*UFP sind kleinteiligste Feinstaub-Partikel, die aufgrund ihrer geringen Größe besonders tief in die menschliche Lunge eindringen und von dort aus in die Blutbahn gelangen können. Da an UFP auch krebserzeugende Stoffe gebunden sein können, ist von einer Gesundheitsgefahr auszugehen. Die Erkenntnisse aus Messungen im Flughafenumfeld über Konzentration, Verteilung und Zusammensetzung der UFP sollen die Datengrundlage zur wissenschaftlichen Erforschung der Partikel erweitern und damit der Einschätzung der gesundheitlichen Gefährdung eine bessere Basis verschaffen.