Von Gewalt betroffenen Frauen und ihre mitbetroffenen Kinder helfen

 

Seit über 25 Jahren ist die Anzahl an Bayerns Frauenhäuserplätzen unverändert. Zum 1. September wurde eine dringend notwendige Aufstockung der Fördermittel für den Platzausbau und die Verbesserung der Personalausstattung beschlossen. Im Sozialministerium vorgesehen waren 121.300 Euro (2,0 Fachkraftstellen) statt wie bisher 43.000 Euro (1,25 Fachkraftstellen). Nach Intervention des Landkreistages kann ein Frauenhaus mit sieben Plätzen aber nun nur 105.800 Euro Fördergeld (1,5 Fachkraftstellen) beantragen, so ein Bericht der Bayerischen Staatszeitung.

„Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, dass von Gewalt betroffene Frauen und ihre mitbetroffenen Kinder büßen müssen, weil das Sozialministerium wegen der Weigerung des Landkreistags das Fördergeld abschmilzt“, erklärt die sozialpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Kerstin Celina. Der Betreuungsschlüssel sinkt damit von 2:7 auf 1,5:7. „Seit Jahren wird jede zweite von sexueller, physischer oder psychischer Gewalt betroffene Frau von den Frauenhäusern abgewiesen, weil kein Platz da ist. Jetzt kommt der dringend notwendige qualitative Ausbau und der Landkreistag lässt eine der schutzbedürftigsten Personengruppen in unserem Land im Stich. “

Kerstin Celina fordert den Landkreistag auf, öffentlich Stellung zu beziehen und ihre Weigerungshaltung aufzugeben. Zudem kündigt sie Initiativen im Bayerischen Landtag an. „Die bisherige staatliche Unterstützung ist ein Armutszeugnis für unser Bayern. Wir müssen das Hilfssystem – Frauenhäuser und -notrufe – ausbauen und den Betreuungsschlüssel auf 2:7 heben. Ich fordere den Landkreistag auf, seine Intervention zurückzuziehen.“