Energie

„Bayern ist ohne Atomkraft sicherer“

Zum Jahrestag der AKW-Abschaltung – Landtags-Grüne fordern von Söder-Regierung mehr Einsatz beim Ausbau der Erneuerbaren Energien

10. April 2024

„Bayern ist ohne Atomkraft sicherer. Der Abschied von dieser extrem risikoreichen Stromerzeugung ist und bleibt ein großer Gewinn für unsere Heimat und die Menschen hier“, sagt Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen mit Blick auf den Jahrestag der Abschaltung der letzten deutschen Atommeiler am 15. April. „Ein Jahr nach dem Ausstieg ist klar: Die Befürworterinnen und Befürworter der Atomkraft lagen falsch! Wir hatten und haben ausreichend Strom zur Verfügung. Die Strompreise sind heute niedriger als vor dem AKW-Aus. Und uns ist der Absprung in ein neues Energiezeitalter geglückt, in dem die Erneuerbaren den Ton angeben.“

Martin Stümpfig, Sprecher für Energie der Landtags-Grünen: „Wir sind jetzt auf Kurs ohne das Risiko Atomkraft am Bein. Die Fakten unterstreichen: Das war der richtige Schritt. Die Energieversorgung ist gesichert. Der Anteil der Erneuerbaren Energien war noch nie so hoch wie heute. Wir verstromen so wenig Kohle wie seit den 1960er Jahren nicht mehr, und die Strompreise sind seit dem Atomausstieg gesunken. Wer jetzt immer noch davon fabuliert, die AKW wiederanzuschalten, macht Politik aus dem Wolkenkuckucksheim.“

Die Landtags-Grünen fordern die Staatsregierung auf, endlich alle Kraft in den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Freistaat zu stecken und die Hürden für Wirtschaft, Kommunen und Bevölkerung weiter abzubauen. Der Übergang ist geschafft, jetzt gilt es die Zukunft zu sichern. Dafür braucht es noch einen weit größeren Stromanteil aus Erneuerbaren Energien und ein ausreichend großes Leitungsnetz.

Katharina Schulze: „Bayern braucht keine Staatsregierung, die im Gestern festhängt und einem Technologie-Dinosaurier nachtrauert. Statt AKW-Mythen zu erzählen, muss die Söder-Regierung sich endlich den wirklich drängenden Aufgaben widmen: Sie muss den Ausbau der Windkraft entschiedener vorantreiben, mehr Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung ermöglichen, Hürden bei der Tiefengeothermie abbauen. Das macht Bayern unabhängiger und stärkt die heimische Wirtschaft. Unsere Industrieunternehmen haben nur dann eine Zukunft, wenn ausreichend günstiger Strom aus erneuerbaren Quellen vorhanden ist.“

Martin Stümpfig: „Wir dürfen in diesen Tagen nicht vergessen: Von der Ära der Atomkraft bleiben gewaltige Lasten zurück. Nicht nur die immensen Kosten über die gesamte Lebensspanne eines Meilers, sondern auch der aufwendige Rückbau der Kraftwerksgebäude, der Umgang mit Unmengen von radioaktivem Abfall und die weiterhin ungelöste Endlagerfrage werden uns noch über Generationen als Jahrhundertaufgabe beschäftigen.“

Auch Wissenschaftler und Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern würdigen den Jahrestag der AKW-Abschaltung. Hier einige Stimmen, die den Landtags-Grünen zur Verfügung gestellt wurden und die Sie gerne zur Presseberichterstattung verwenden können:

Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner, Forschungsprofessor für Energiespeicher und Energiesysteme an der OTH Regensburg, erklärt:

„Ich bin froh und erleichtert, dass wir endlich ausgestiegen sind! Die Atomkraft war und ist die teuerste und riskanteste Stromerzeugung aller Zeiten.“

Petra Filbeck, Sprecherin BüfA, Bündnis für Atomausstieg und erneuerbare Energien, Regensburg und Sprecherin BAAK, Bündnis für Atomausstieg und Klimaschutz, sagt:

„Seit einem Jahr fühle ich mich in Regensburg durch die Abschaltung von Isar 2 wesentlich sicherer!“

„Erstaunlich, wie sehr Atomkraftbefürworter immer noch versuchen das tote Pferd Atom zu reiten. Vielleicht müsste Ministerpräsident Söder sonst zugeben, dass man die Erneuerbaren in den letzten Jahren für Bürger in Bayern behindert hat!“

Raimund Kamm, Vorstand beim "FORUM - Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik", Augsburg:

„Mit Sonne, Wind, HGÜ* und Speichern haben wir den Atomstrom ersetzt und zugleich die Kohleverstromung reduziert. Weiter so!"

Hinweis:

Übersicht der wichtigsten Fakes versus Fakten rund um die AKW-Abschaltung. Denn ein Jahr nach der AKW-Abschaltung halten sich noch immer hartnäckig Mythen rund um das Thema Atomkraft und die Energieversorgung in Deutschland, die auch die bayerische Staatsregierung immer wieder bedient hat.

*HGÜ: Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung