Dokumentation der 5. Regionalkonferenz

Lösungsansätze für eine umweltfreundliche und menschgerechte urbane Mobilität.

14. Dezember 2017

Urbane Mobilität, umweltfreundlich und menschengerecht – für lebenswerte Städte

Mobilität ist ein Grundbedürfnis unserer Gesellschaft und ein Grundpfeiler unserer Wirtschaft.
Mobilität verbindet auch und gerade in Städten. Der motorisierte Individualverkehr aber verursacht Lärm und Abgase unter denen gerade in Ballungsräumen viele Menschen leiden. Elektroautos mögen für diese negativen Begleiterscheinungen noch eine Lösung bieten. Doch längst nicht alle Verkehrsprobleme lassen sich unter der Motorhaube lösen. Das stete Verkehrswachstum führt inzwischen zu einer Lähmung des Verkehrs. Das Ergebnis ist, dass nichts mehr geht. In den Städten ist der Platz begrenzt. Den meisten Platz brauchen dabei Autos, Busse und LKW, also der motorisierte Individualverkehr – und bekommt diesen immer noch eingeräumt.
Wir Landtags-Grünen wollen lebenswerte Städte. Dafür muss die urbane Mobilität umweltfreundlich und menschgerecht gestaltet werden. Unser Mobilitätsexperte, Markus Ganserer hatte zur Regionalkonferenz geladen, um Antworten auf diese Fragen zu finden.


Unsere Referentin und Referenten stellten vielfältige Lösungsansätze dafür vor:
Hier finden Sie die Vorträge zum Download:


Nachhaltige Mobilität – Verkehrspolitik in Baden-Württemberg

Beitrag von Winfried Hermann, MdL, Minister für Verkehr in Baden-Württemberg

Für viele Menschen im Südwesten sind Kombinationen der Verkehrsmittel, zum Beispiel Auto, ÖPNV und Rad schon heute Alltag. Die dafür notwendigen Angebote wie CarSharing, Busanschlüsse oder Leihfahrräder fördert das Land aktiv.

ÖPNV
Unter einer neuen Dachmarke für Mobilität in Baden-Württemberg soll der Öffentliche Personen-nahverkehr (ÖPNV) in eine neue Ära geführt werden. Die neue Dachmarke „bwegt“ löst den bereits seit fast 20 Jahren bestehenden „3-Löwen-Takt“ ab.
Mit ihrem Zielkonzept 2025 hat die Landesregierung neue Stan-dards für den ÖPNV in Baden-Württemberg gesetzt: Die flächendeckende, landesweite Einführung des Stundentaktes, die Taktverdichtung bei steigender Nachfrage und die Verbindung aller Ober-zentren im Land durch ein Expressnetz im Stundentakt bilden die Grundlage der Qualitätsoffensive. Auf den Hauptrouten fahren die neuen Metropolexpresszüge (MEX) im Halbstundentakt nach Stuttgart. Zusätzlich wird die Attraktivität des Nahverkehrs durch einen neuen Standard mit mo-dernen Zügen im landeseigenen Design und hohem Komfort gesteigert: Barrierefreie und voll klimatisierte Neufahrzeuge mit ausreichenden Fahrrad-Mitnahmekapazitäten und kostenlosem WLAN sind nur einige der neuen Services.
Hinzu kommt die Einführung eines einheitlichen Baden-Württemberg Tarifs ab Dezember 2018, der es dem Fahrgast ermöglichen wird, mit nur einem Ticket vom Start bis zum Ziel zu gelangen - egal wie oft er umsteigt oder von Bahn auf Bus wechselt.
Für Landesbedienstete gibt es ein JobTicket BW.


Fahrrad
Die Initiative RadKULTUR des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg macht seit 2012 die Begeisterung des Radfahrens vor Ort erlebbar, fördert den Spaß am Fahren und motiviert die Menschen, in ihrem Alltag ganz selbstverständlich aufs Rad zu steigen.
Um die Aktivitäten im Land zur Förderung des Radverkehrs optimal zu bündeln und die richtigen Prioritäten zu setzen, erarbeitet das Land ab 2014 eine Radverkehrsstrategie Baden-Württemberg (RadSTRATEGIE) als konzeptionelle Grundlage der Radverkehrsförderung bis 2025.
Die Landesregierung hat den flächendeckenden Ausbau des bestehenden lückenhaften Radwege-netzes sowie die einheitliche und durchgängige Beschilderung in der Koalitionsvereinbarung veran-kert (RadNETZ).
In fast allen Zügen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) können Fahrräder außerhalb der morgendlichen Hauptverkehrszeit, also werktags ab 9:00 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags ganztägig kostenlos mitgenommen werden.


Fußverkehr
Baden-Württemberg ist eines der ersten Flächenländer, das sich auf Ministeriumsebene mit Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger auseinandersetzt.
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg unterstützt Kommunen bei der Durchführung eines professionellen Fußverkehrs-Checks . Die Fußverkehr-Checks tragen dazu bei, den Fußver-kehr stärker in das Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft zu rücken und eine neue Geh-Kultur im Land zu entwickeln.