Gleichstellung und Queer

Kinder – Küche – Kirche: Die berüchtigten drei „Ks“ gelten immer noch als Pfeiler des weiß-blauen Frauenbildes. Traditionelle ländliche Milieus, vor allem aber die Dominanz der katholischen Kirche beeinflussen maßgeblich das Geschlechterverständnis in Bayern. Was für eine Provokation als die Grünen mit der 50prozentigen Frauenquote und ihrem Frauenstatut 1986 in den Landtag eingezogen sind. Von Anfang an waren sie wegweisend für die gleichberechtigte politische Teilhabe von Frauen in Bayern – und sind es bis heute: Die Hälfte der Macht den Frauen, alle ungeraden Plätze auf Wahllisten für Frauen, paritätische Besetzung der grünen Gremien. In keiner Partei gibt es auch nur annähernd so viele einflussreiche Frauen wie bei den Grünen.

An die Arbeit: Gleiche Chancen für Frauen! „Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ (Art. 118 Abs. 2 Bayerische Verfassung)

Dieser Verfassungsauftrag ist in Bayern noch längst nicht umgesetzt. Frauen in Führungspositionen bleiben eine Ausnahmeerscheinung. Das Prinzip des Gender Mainstreamings muss in allen Politikfeldern ohne Wenn und Aber umgesetzt werden – bis hin zu einem geschlechtergerechten Staatshaushalt! Das Grundrecht der Gleichheit muss endlich umgesetzt werden!

"Queer - Bunt - Bayern": Die Anerkennung und Gleichstellung von Menschen mit queeren Lebensformen kommt in Bayern nur im Schneckentempo voran. Nach wie vor sind Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender in vielen Lebensbereichen Diskriminierungen ausgesetzt. Vielfalt ist gesellschaftliche Norm. Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen hier in Bayern mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Hintergründen, mit queeren Identitäten und Lebensformen in Bayern leben können – selbstbestimmt, gleichberechtigt und geschätzt. Dafür wollen wir unsere Gesellschaft sensibilisieren, sämtliche Formen der vorurteilsmotivierten Gewalt bekämpfen und bürgerschaftliches Engagement für sexuelle Vielfalt unterstützen. Wir sagen „Ja“ zu queer, wir sagen „ja“ zur Vielfalt. Bayern ist queer. Bayern ist bunt. Bayern ist spannend.

Aktuelles

...mit dieser Frage setzten sich auf Einladung von unsere gleichstellungspolitischen Sprecherin Claudia Stamm am letzten Freitag in einem Fachgespräch die BesucherInnen sehr konstruktiv und auch selbstkritisch auseinander. Axel Hochrein, Bundessprecher des LSVD und Gründungsvorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, zeichnete das unverändert erschreckende Bild, das sich ergibt, wenn man die internationale Situation für Lesben, Schwule und Transgender beleuchtet: In 77 Ländern weltweit sind Homo- und Transsexualität unter Strafe gestellt, zum Teil unter Todesstrafe.

Schluss mit der Diskriminierung Eingetragener Lebenspartnerschaften: Auf unseren Antrag hin debattierte der Rechtsausschuss des Landtages am Donnerstag über einen Gesetzentwurf, den der Bundesrat bereits 2013 beschlossen hat. Durch dieses Gesetz könnten künftig auch zwei Personen gleichen Geschlechts einander heiraten.