Europa und Föderalismus

Die Europäische Integration ist ein Erfolgsmodell, das seinesgleichen sucht. Frieden, Freiheit, wirtschaftliches Wohlergehen sind mitgetragen vom Zusammenwachsen der Staaten Europas in der Europäischen Union. Für Deutschland hat die Mitgliedschaft gar die Wiederaufnahme in die Völkergemeinschaft ermöglicht, für die mittel- und osteuropäischen Reformstaaten war und ist die Beitrittsoption und später dann die Mitgliedschaft wesentlicher Reformmotor. Immer mehr Regelungsbereiche lassen sich auf nationaler Ebene nicht mehr zielführend steuern, sondern verlangen nach europaweitem Handeln. Nur auf europäischer Ebene können wir Wege finden, die Globalisierung gerecht zu gestalten, unsere sozialen Sicherungssysteme unter dem Druck der liberalisierten Märkte zu erhalten und weiterzuentwickeln sowie die ökologische Innovation zum Kern eines wirtschaftspolitischen Aufbruchs zu machen, um unsere Umwelt für uns und kommende Generationen zu erhalten.

Die Landtagsgrünen halten die Entflechtung von Zuständigkeiten in unserem Staatswesen für eine zwingende Notwendigkeit. Diese Entflechtung ist wesentliche Voraussetzung dafür, dass Entscheidungsfindung und -durchsetzung zügiger und zielführender möglich sind, als dies in der Vergangenheit war. Gleichzeitig schafft eine klarere Aufgabenzuordnung Transparenz und Wahrnehmbarkeit von Verantwortung, was wiederum der "Politik- und Politikerverdrossenheit" bei vielen Bürgerinnen und Bürgern entgegenwirken kann.

Aktuelles

Wir fordern den Stopp der transatlantischen Verhandlungen. Zur Position der Staatsregierung in Sachen Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) erklärt unser wirtschaftspolitischer Sprecher Thomas Mütze: "Angesichts der verfahrenen Verhandlungssituation helfen keine roten Linien.

Diese Woche standen drei Vertreter der Generaldirektion Handel der EU-Kommission im Europaausschuss den Abgeordneten zum geplanten Freihandelsabkommen mit den USA Rede und Antwort. Trotz einer zweieinhalbstündigen Debatte und der Zusicherung von mehr Transparenz waren die ZuhörerInnen nicht viel schlauer als vorher.

Im Plenum des Bayerischen Landtages wurde diese Woche zum ersten Mal über das Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) debattiert. In Anträgen aller Fraktionen ging es um die Sicherung der kommunalen Daseinsvorsorge. Aber das ist nur ein kleiner Teilbereich des Abkommens. Thomas Mütze, wirtschaftspoltischer Sprecher, betonte, dass "die Grünen nicht gegen ein Freihandelsabkommen sind. Wir sind aber für Transparenz und gegen die Verhandlung hinter verschlossenen Türen."