Grüne fordern Kennzeichnungspflicht bei Pelzen ein, CSU ist dagegen

<p><strong>Die Grünen haben in einem Antrag die Staatsregierung aufgefordert, sich für eine Kennzeichnungspflicht von Pelzen einzusetzen, die es bei uns immer noch nicht gibt.</strong> Die CSU lehnte den Antrag im Umweltausschuss ohne fundierte Begründung ab.

05. Juli 2014

Rosi Steinberger, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion: „Es kann nicht sein, dass heutzutage, wo der Tierschutz endlich als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist und der Verbraucherschutz in der Politik ganz oben auf der Agenda steht, Tiere für die Pelzproduktion immer noch gequält werden und die VerbraucherInnen keine Aufklärung bekommen, wenn sie ein Pelzprodukt kaufen.

Deshalb setzen wir uns für eine konsequente Pelzkennzeichnungspflicht ein. Wir wollen, dass die Tierart, das Herkunftsland und die Art der Fellgewinnung sowie die Haltungsform für die VerbraucherInnen klar erkennbar sind. Die CSU hat unseren Antrag ohne jedes fachliche Argument abgelehnt. Tierschutz und Verbraucheraufklärung haben bei der CSU nach wie vor keinen Platz.“

Jährlich werden weltweit über 170 Millionen Tiere wie Füchse, Nerze, Chinchillas, Sumpfbiber, Marderhunde und Kaninchen für die Pelzindustrie getötet. 15% dieser Tiere werden durch die Jagd, meist durch die Fallenjagd getötet. 85% der Pelz liefernden Tiere werden in Pelzfarmen gezüchtet. Oft leiden diese Tiere in ihrem kurzen Leben unter tierquälerischen Haltungsbedingungen. In Deutschland gibt es keine Kennzeichnungspflicht für Pelzwaren. Verbraucherinnen und Verbraucher, die Pelze, Textilkleidung mit Pelzteilen oder Pelz-Accessoires kaufen, wissen deshalb nicht, unter welchen Bedingungen das Tier gehalten wurde und aus welchem Land der Pelz stammt. Viele Pelz produzierende Länder haben keine tierschutzrechtlichen Vorschriften für die Pelztierhaltung. Oftmals wissen die VerbraucherInnen sogar nicht einmal, von welcher Tierart der Pelz stammt. So weiß kaum jemand, der einen Pelz mit den wohlklingenden Namen „Finnraccoon“ oder „Seefuchs“ kauft, dass hierfür ein Marderhund irgendwo auf der Welt nach einem trostlosen Leben im Käfig getötet wurde. Und noch schlimmer: Oft ist für die VerbraucherInnen nicht einmal erkennbar, ob es sich bei dem Kleidungsstück oder Accessoire überhaupt um echten Pelz oder um Kunstpelz handelt.

„All das ist der CSU offenbar vollkommen gleichgültig. Wir Grüne aber werden uns weiterhin Seite an Seite mit den Tierschutzorganisationen für dieses wichtige Anliegen einsetzen“, so Rosi Steinberger abschließend.