Umwelt, Natur und Klima

Landtags-Grüne bringen Rappenalpbach in Umweltausschuss

Nach Umweltzerstörung in Naturschutzgebiet – Grüner Dringlichkeitsantrag heute im Plenum und im Umweltausschuss am Donnerstag, 24. November. Rosi Steinberger: „Verbrechen an der Natur umgehend aufklären und streng bestrafen!“

23. November 2022

„Das ist ein verheerendes Verbrechen an der Natur. Es gehört umgehend aufgeklärt und streng bestraft. Hier ist dringend Tempo gefordert. Auch, um Nachahmende abzuschrecken!“, sagt Rosi Steinberger, Grünen-Abgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt- und Verbraucherschutz im Bayerischen Landtag. Mit ihrem Dringlichkeitsantrag „Aus der Zerstörung des Rappenalpbachs lernen – Schutzstrukturen verbessern“ fordern die Landtags-Grünen die Söder-Regierung in der heutigen Plenarsitzung am Mittwoch, 23. November 2022, zum sofortigen Handeln auf. Der Antrag soll zudem am Donnerstag, 24. November, im Umweltausschuss abgestimmt werden.

Die Landtags-Grünen fordern eine umfassende Aufklärung der Vorgänge am Rappenalpbach sowie einen Bericht dazu im Ausschuss. „Dazu muss auch der Umweltminister in den Ausschuss kommen“, macht Rosi Steinberger klar. „Wir erwarten, dass die Staatsregierung die Schäden begutachten lässt und Maßnahmen ergreift, um sie zu beseitigen. Wir haben es hier mit einem der schlimmsten Eingriffe in geschützte Gebiete in Bayern zu tun. Es wird Jahre brauchen, bis sich die Natur von dieser massiven Umweltzerstörung erholt hat – wenn das überhaupt gelingt.“

Die zerstörten Bereiche des Rappenalpbachs liegen in einem Natura-2000-Gebiet. Daher fordern die Landtags-Grünen eine Handreichung für Grundstücksbesitzer, in der dargestellt wird, was in Natura-2000-Gebieten verboten ist. Zudem soll es Gebietsbetreuerinnen und -betreuer für große Schutzgebiete geben, die vor Ort als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.

Hintergrund: Der Rappenalpbach ist ein streng geschützter Wildbach. Er liegt im Naturschutzgebiet „Allgäuer Hochalpen“, ist „europäisches Vogelschutzgebiet“, europäisches „Fauna-Flora-Habitatgebiet“ und gehört zu den Natura-2000-Schutzgebieten der Europäischen Union. Nun wurden aber gut eineinhalb Kilometer des Rappenalpbachs ohne Genehmigung aufgerissen und begradigt und der Lebensraum zahlreicher seltenen Tier- und Pflanzenarten auf lange Zeit zerstört.