Umwelt, Natur und Klima

Vorsorgeprinzip Rechnung tragen - Ultrafeinstaub messen!

Johannes Becher sieht „mutmachendes Signal“ für Ultrafeinstaub-Messnetz am Flughafen München: „Beratungsbedarf“ in der Regierungskoalition

14. November 2019

Der Widerstand der Söder-Regierung gegen Ultrafeinstaub-Messungen am Flughafen München bröckelt. „Es gibt mutmachende Signale, dass ein Umdenken eingesetzt hat und wir bald Ultrafeinstaub-Messstellen bekommen, die uns Aufschluss über die Gesundheitsgefährdung der Flughafenanwohnerinnen und -anwohner gibt“, freut sich Johannes Becher, Moosburger Abgeordneter der Landtags-Grünen.

Seine Hoffnung gründet sich auf Aussagen aus dem Lager der Regierungskoalition in der Sitzung des Umweltausschusses am Donnerstag. Dort beantragte die CSU-Fraktion die Vertagung des Grünen-Antrags „Haushaltsmittel für Ultrafeinstaubmessungen auch für den Standort Flughafen München einsetzen“ (Anhang) und begründete dies mit noch vorhandenem „Beratungsbedarf“ zwischen CSU und Freien Wählern. Johannes Becher: „Wir sind eigentlich die Ablehnung unserer Anträge gewohnt. Die Vertagung unseres Antrags muss deshalb als Hoffnungsschimmer gewertet werden, dass zumindest Teile der schwarz-orangen Koalition den dringenden Bedarf für Ultrafeinstaubmessungen im Flughafenumfeld erkannt haben.“

Die nächsten zwei Wochen könnten die Regierungsfraktionen nun nutzen, um sich „endlich eindringlich mit den vorliegenden Fakten und Argumenten für derartige Messungen auseinanderzusetzen“, fordert Johannes Becher. Mehrere Studien verweisen auf einen Zusammenhang zwischen Ultrafeinstaub und diversen Krankheitsbildern, vor allem in Lunge und Herz. Besonders betroffen sind bereits vorerkrankte Menschen sowie Ältere und Kinder. Am Flughafen Frankfurt misst das Hessische Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie bereits seit 2017 ultrafeine Partikel. Erste Ergebnisse liegen bereits vor und bestätigen deutlich erhöhte Werte in bis zu zehn Kilometern Entfernung zum Flughafengelände.

„Vorausschauende Umwelt- und Gesundheitspolitik muss dem Vorsorgeprinzip Rechnung tragen und sich auch den konkreten Risiken der Schadstoffemissionen des Flugverkehrs stellen“, so Johannes Becher.